Auszeichnung für Jugendliche aus Heilbronn

Anna-Lena Schweizer, Carla Kassner und Emily Donald von dem Projekt "Der Tugendvogel" bei der Preisverleihung mit dem Vorsitzenden Andreas Voßkuhle; Foto: Felix Wachendörfer

Waltraud-Netzer-Jugendpreis für das Projekt „Der Tugendvogel“

Frankfurt am Main, 19.11.2022.  Für ihr Engagement in dem Projekt „Der Tugendvogel“ sind Jugendliche aus Heilbronn mit dem Waltraud-Netzer-Jugendpreis 2021/2022 des Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. ausgezeichnet worden. Sie werden laut Jurybegründung für ihre kreative Auseinandersetzung mit dem deutschen Grundgesetz geehrt.

Zum Tugendvogel-Team gehören 20 Jugendliche aus der Region Heilbronn im Alter zwischen 15 und 22 Jahren. Träger des Projekts sind die Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie e.V. (RAA Berlin) am Standort Heilbronn. In gemeinsamen Workshops hat das Team die ersten zwölf Artikel des Grundgesetzes analysiert, aktuelle Bezüge hergestellt und daraus ein Kartenspiel für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren entwickelt. Die Inhalte werden mit viel Spaß verinnerlicht, es kann ernsthaft diskutiert, aber auch humorvoll getrickst werden. Die beteiligten Jugendlichen haben Gleichaltrigen darüber hinaus die in der Verfassung vermittelten Werte über ihren Instagram-Kanal und in Schul-Workshops nähergebracht. 

Preisträgerin Carla Kassner sagte im Rahmen der feierlichen Preisverleihung: „Viele verbinden mit Grundgesetz und Demokratie etwas Langweiliges. Aber dadurch, dass wir ein Spiel dazu gemacht haben, haben die Teilnehmenden gemerkt, dass das Thema auch Spaß machen kann, und sie haben sich begeistern lassen.“

Laut Kassners Mitstreiterin Emily Donald war das Projekt auch für sie selbst eine wichtige Erfahrung: „Je mehr wir uns mit der Entwicklung des Spiels beschäftigt haben, desto mehr wollten wir selbst auch vom Grundgesetz wissen. Und wir finden, es sollten sich alle mit dem Grundgesetz beschäftigen - es ist nämlich nicht selbstverständlich.“

Der Vorsitzende von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und Präsident des Bundesverfassungsgerichtes a.D., Andreas Voßkuhle, stimmte ihnen zu: „Es ist toll zu sehen, dass sich junge Menschen mit dem Grundgesetz beschäftigen, denn das Grundgesetz enthält die Spielregeln für unser Zusammenleben. Das Grundgesetz ist für vieles, was wir in unserer Demokratie heute für selbstverständlich halten, die Grundlage. Und es ist eine Grundlage, für die sich der Einsatz lohnt.“

Die feierliche Preisverleihung sollte ursprünglich bereits im vergangenen Jahr stattfinden, musste aufgrund der Corona-Pandemie allerdings kurzfristig verschoben werden.