Politischer Extremismus

Die Demokratie steht immer vor der spannungsreichen Aufgabe, ihren Bürgern weitgehende Freiheitsrechte zu gewähren, gleichzeitig aber auch den eigenen Erhalt zu sichern. Für Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte die Konsequenz, sich allen Bedrohungen für die Demokratie entgegen zu stellen. Ziel der Vereinigung ist es, gegen rassistische, fremdenfeindliche, antisemitische, islamfeindliche und andere menschenfeindliche Bestrebungen zu wirken. Zudem gilt es, politischem Extremismus präventiv zu begegnen.

Projekte

DAS ARGUTRAINING #WIeDER_SPRECHEN FÜR DEMOKRATIE

Herabsetzende und ausgrenzende Äußerungen begegnen uns in der Schule, bei Familienfesten oder im Bus. Meist machen sie uns sprachlos. In unseren Argutrainings wird geübt, wie man sich in solchen Situationen verhalten kann. Die Teilnehmenden lernen, welche Mechanismen bei Vorurteilen wirken. Sie üben Grenzen aufzuzeigen, zu widersprechen und mit anderen wieder ins Gespräch zu kommen. Durch das Training wird eine demokratische Kommunikationskultur gefördert. Ein Schwerpunkt des Projektes ist die Arbeit mit und Ausbildung von Peercoaches, welche dann selbst eigene Trainings durchführen können.

 

BeInterNett – Für ein respektvolles Miteinander im Netz

#BeInterNett ist ein Angebot für junge Erwachsene, die sich für einen wertegestützten und menschlichen Umgang im Internet engagieren möchten. Es werden Strategien entwickelt, die die Verwendung demokratischer Grundsätze im Netz befördern und die einen besseren Schutz von Einzelpersonen oder Gruppen schaffen, die von Diskriminierung und Hate Speech besonders betroffen sind.

 

Online-Beratung gegen Rechtsextremismus

Die Online-Beratung gegen Rechtsextremismus (www.onlineberatung- gegen-rechtsextremismus.de) unterstützt Menschen, die von Rechtsextremismus betroffen sind. Dazu gehören Eltern rechtsextremer Jugendlicher und andere Angehörige ebenso wie zum Beispiel Lehrkräfte, Studierende, Arbeitskollegen sowie Vertreter von Kommunen und Sportvereinen. Die Kontaktaufnahme erfolgt anonym. Es werden Menschen erreicht, die den Gang in eine reguläre Beratungseinrichtung scheuen, sich aber für Internetangebote erreichbar zeigen.

 

Gegen Hass im Netz

Seit 2015 ist Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. mit der Online-Beratung gegen Rechtsextremismus Mitglied von INACH (International Network Against Cyber Hate). Allen INACH-Partnern ist gemein, dass sie jeweils in ihrem Heimatland systematisch Hate Speech im Internet bekämpfen, zum Beispiel als Beschwerde-, Beratungs- oder Monitoringstelle. Das Netzwerk zielt auf eine Förderung bürgerschaftlicher Verantwortung durch die Bekämpfung von Diskriminierung sowie die Schaffung eines allgemeinen Problembewusstseins.

 

Vereinnahmung von Demokratiegeschichte durch Rechtspopulismus

Seit geraumer Zeit gibt es Versuche von Rechtspopulisten, bestimmte Personen und Bereiche der Demokratiegeschichte für die eigenen politischen Zwecke zu instrumentalisieren. In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand ist eine Broschüre zu diesem Thema erschienen. Sie dient zum einen der Bestandsaufnahme und bündelt zum anderen Handlungsempfehlungen und Hilfestellungen für die historisch-politische Bildung.

 

Zusammenarbeit mit der Polizei Niedersachsen

Die Polizeiakademie Niedersachsen ist aktuell im Begriff, ihr bestehende Fortbildungsprogramm im Hinblick auf die Stärkung der Demokratiekompetenz weiterzuentwickeln. Leitgedanke ist dabei die Förderung der demokratischen Widerstandskraft - der demokratischen Resilienz - der Beschäftigten der Polizei Niedersachsen. Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V. unterstützt die Polizeiakademie bei der Entwicklung und Umsetzung der Fortbildungsmodule.

 

„Zeitzeugen rechtsextremer Gewalt“

Die Gründung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. steht in engem Zusammenhang mit den fremdenfeindlichen Anschlägen und Übergriffen in Hoyerswerda, Rostock, Mölln und Solingen. Ibrahim Arslan überlebte als siebenjähriger Junge die Brandanschläge auf zwei Wohnhäuser in Mölln. Drei Familienmitglieder kamen im November 1992 ums Leben. Heute engagiert er sich dafür, die Erinnerung wachzuhalten und der Perspektive der Opfer rechtsextremer Gewalt mehr Gewicht zu verleihen. Seit mehreren Jahren arbeitet er mit Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. zusammen und tritt als Zeitzeuge in unterschiedlichen Gesprächsrunden auf.

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