Die Unrechts- und Verfolgungspolitik der kommunistischen Diktatur der DDR hat jahrzehntelang das Bewusstsein und das Verhalten der Bevölkerung in der DDR, aber auch in der Bundesrepublik geprägt. Dazu gehören etwa die Verhinderung demokratischer Willensbildung, die Marginalisierung individueller Freiheit, die Unterdrückung weiter Teile der Bevölkerung mit Hilfe eines Überwachungsapparates sowie die Teilung Deutschlands. Nur durch Wissen über das perfide System der DDR und durch eine Kultur der Erinnerung, die Interesse weckt, kann verdeutlicht werden, welch hohen Wert Freiheit und Demokratie heute haben.
DDR-Museum Pforzheim
Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. setzt sich dafür ein, dem DDR-Museum Pforzheim, das durch seine Lage in den alten Bundesländern einzigartig ist, eine langfristige Perspektive zu geben.
Schulprojekttage „DDR-Geschichte“
Seit Jahren veranstaltet Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Schulprojekte zur DDR-Geschichte vorwiegend in Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber auch in anderen Bundesländern. Die Projekte, in aller Regel Projekttage, gemeinsam vorbereitet und ausgestaltet mit den zuständigen Fachlehrerinnen und -lehrern vor Ort, orientieren sich jedes Jahr aufs Neue an zeitgeschichtlichen Ereignissen, die sich im Aktionszeitraum jähren oder aus aktuellem Anlass relevant sind. Anknüpfend an die Schulprojekte zur DDR-Geschichte ist eine umfängliche „Handreichung zur DDR-Geschichte im Unterricht” für Lehrerinnen und Lehrer an allgemeinbildenden und Berufsschulen gedruckt sowie digital verfügbar.
Transformationsgesellschaft und Migrationsgesellschaft in Ostdeutschland
Unter diesem Titel wurde von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband russisch-sprachiger Eltern e.V. (BVRE) eine Publikation erarbeitet, deren Kern Zeitzeugengespräche mit Menschen aus Ostdeutschland mit und ohne Migrationsgeschichte sind. Sie berichten über ihr Leben und ihre Erfahrungen in den Jahren der Transformation in Ostdeutschland und heute. Die Publikation erscheint im Rahmen des Kompetenznetzwerkes „Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft“ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. möchte in der Laufzeit dieses vierjährigen Bundesprogramms gemeinsam mit dem BVRE und dem Dachverband der Migrant:innenorganisationen Ostdeutschlands (DaMOst) eine erste Bestandsaufnahme des Miteinanders der Transformationsgesellschaft und der Migrationsgesellschaft in Ostdeutschland erstellen, die 2020 mit Fachgesprächen begann.
Gestaltung von Gedenktagen in Landesparlamenten und im Deutschen Bundestag
Die Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ hat sich darüber verständigt, dass der 9. Oktober, der 17. Juni und der 9. November stärker als Gedenktage im allgemeinen Bewusstsein verankert werden sollen. Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. hat seine aus langjährigen praktischen Erfahrungen gewonnene Expertise dazu in eine Anhörung vor den Protokollleitungen der Landesparlamente und des Deutschen Bundestags eingebracht. In der Stellungnahme wurde unter anderem hervorgehoben, dass Zielgruppen von Gedenktagen nicht nur „die Deutschen“ sind, wie im Vorschlag der Kommission verkürzend aufgeführt. Es geht vielmehr um geschichtliches Bewusstsein in der Migrationsgesellschaft. Zur Migrationsgesellschaft gehören alle Menschen, die auf dem Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland leben, ob mit oder ohne familiäre Migrationsgeschichte.