Der Landeszentrale und dem Demokratieverein ist es in diesem Jahr wieder ein besonderes Anliegen, die Weitergabe von Diktaturerfahrungen in authentischer Weise zu befördern. Die DDR wird allerdings nicht nur von ihren Defiziten her betrachtet, sondern es werden genauso demokratische Entwicklungen und das vielfältige Engagement für die Menschenrechte in der Gesellschaft in den Blick genommen. Beides wurde in den vier Jahrzehnten des „real existierenden Sozialismus“ zwar konsequent seitens des Staates unterdrückt, ist aber immer wieder neu entstanden und führte 1989/90 zum erfolgreichen Aufbau einer parlamentarischen Demokratie.
Auf dieser Basis werden mit den Schüler*innen Schlussfolgerungen für ein friedliches Zusammenleben heute gezogen: Schwerpunkte sind (nach Absprache mit den Lehrkräften vor Ort): die Bewahrung und der Schutz der Demokratie, die Wahrung der Menschenrechte aber auch der Gestaltung einer die Jugendlichen ansprechenden Erinnerungskultur.
Unser Referent ist in bewährter Weise Lothar Tautz, Erfurter Arbeiterkind, als Jugendlicher engagierter Pionier und FDJ´ler, nach 1968 Abwendung vom „real existierenden Sozialismus“, Theologiestudium, Geschäftsführer des Evangelischen Kirchentags in der Lutherstadt Wittenberg und Jugendpfarrer und Organisator von Friedensgebeten und Demonstrationen im Herbst 1989 in Weißenfels, 1989-90 Moderator am dortigen Runden Tisch, anschließend leitender Mitarbeiter der letzten DDR-Regierung, der Bundesregierung und der Landesregierung von Sachsen-Anhalt.