Veranstaltungen

Filmschaffen in der DDR zwischen Anpassung oder Opposition. Eröffnung der Plakatausstellung „Freiheit und Zensur“

Dienstag, 4. Februar 2014

Veranstalter: Regionale Arbeitsgruppe Thüringen von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Stadt Nordhausen, Thüringer Landeszentrale für politische Bildung,Bildungswerk Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung, „Flohburg | Das Nordhausen Museum“, „Förderverein Flohburg e.V.“

 

„Die Mauer – 2011 wäre das größte Monument deutscher Teilung 50 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat das Wilhelm-Fraenger-Institut im Auftrag der Bundesstiftung zur5 Aufarbeitung der SED Diktatur eine Plakatausstellung zum Thema „Freiheit und Zensur – Filmschaffen in der DDR zwischen Anpassung oder Opposition“ konzipiert. Anhand ausgewählter DEFA-Filme aus der staatlichen DDR-Produktion werden jüngere Geschichte (1946 – 1990) und die Einflussnahme der DDR-Politik auf Film, Kultur und Gesellschaft dargestellt. Neben den Filminhalten wird die Zeitgeschichte betrachtet und ein politischer Kontext hergestellt. Für die unterhaltende Komponente wurde die fiktive Figur des „Film-Atze“ geschaffen, für dessen Kommentare der bekannte Satiriker Peter Ensikat verantwortlich zeichnet. Er dient als Bindeglied zwischen Filmerzählung, Zeitgeschichte und persönlichem Erleben und transportiert die Befindlichkeiten der Menschen einer bestimmten Epoche. Auf diese Weise entstand eine Ausstellung, in der Filme den Ausgangspunkt bilden, um historische Fakten und Hintergründe einmal anders zu vermitteln. Die Ausstellung wird von einem DVD-Paket mit 7 Filmen begleitet (darunter berühmte Filmklassiker wie „Berlin – Ecke Schönhauser“) und ist besonders geeignet, generationenübergreifend z.B. an Schulen, Bibliotheken, Kultur- und Bürgervereinen zur Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte einzuladen.“ (Text: Internet-Seite Wilhelm-Fraenger-Institut / Veranstaltungen / Freiheit und Zensur)

Programm zur Eröffnung der Plakatausstellung:

Begrüßung: Dr. Cornelia Klose, Museumsleiterin „Flohburg | Das Nordhausen Museum“

Grußwort: Hildigund Neubert, Staatssekretärin – Thüringer Staatskanzlei

Einführungsvortrag: Dr. Claus Löser, Berlin

Musikalische Begleitung: Ronald Gäßlein, Nordhausen

Im Anschluss an die Eröffnung - Ausstellungsrundgang

Zur Person des Referenten

Dr. Claus Löser lebt in Berlin und arbeitet als Autor, Filmhistoriker, Filmkritiker und Fachjournalist. Er wurde 1962 in Karl-Marx-Stadt geboren, legte das Abitur ab und übernahm diverse Tätigkeiten. Seit 1990 gestaltet er das Programm für das Brotfabrik-Kino in Berlin-Weißensee und begann ab 1992 seine Tätigkeit als freier Autor. Nach einem Studium an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg schloss er 1995 das Studium mit Diplom ab. 1996 gründete Dr. Löser das Filmarchiv „ex.oriente.lux“. Seine Dissertation stand unter der Thematik „Strategien der Verweigerung – Untersuchungen zum politisch-ästhetischen Gestus unangepasster filmischer Artikulationen im finalen Jahrzehnt des DDR-Sozialismus“.

 

Zum Inhalt des Einführungsvortrags mit Filmbeispielen:

„Die DEFA zwischen Repression und Freiheit“

„Zwischen 1946 und 1990 wurden bei der DEFA mehr als 750 abendfüllende Spielfilme gedreht, hinzu kommen mehrere tausend Kurz-, Animations- und Dokumentarfilme. Dieser lange Zeitraum und die enorme Menge des dabei angehäuften filmischen Materials können nicht pauschal bewertet werden. Eine differenzierte Betrachtung ist notwendig. Sie wird mit zunehmendem historischem Abstand auch mehr und mehr möglich. Bei näherer Betrachtung erweisen sich DEFA- wie DDR-Geschichte als überaus widersprüchlich, dabei wechselnd intensiv von repressiveren oder toleranteren Phasen der Innenpolitik geprägt. Der Vortrag wird die 40 DEFA-Jahre Revue passieren lassen und anhand von Filmausschnitten zeigen, wo sich die innenpolitischen Brüche vollzogen bzw. auf welche Weise diese sich in den Filmen niederschlugen.“ (Text Dr. Claus Löser)