Veranstaltungen

„75 Jahre Pogromnacht – Jüdisches Leben in Nordhausen“

Freitag, 8. November 2013 bis Sonntag, 2. Februar 2014

Um erahnen zu können, was in den antisemitischen Gewaltaktionen des Nationalsozialismus zerstört wurde, muss zunächst gezeigt werden, wie lebendig und blühend das jüdische Leben in der Stadt Nordhausen vor 1933 war.Freilich kann dieses nicht mehr in seiner ganzen Tiefe und Breite dargestellt werden, da viele Dokumente und Zeugnisse vor dem und  im zweiten Weltkrieg vernichtet wurden.

Das Anliegen der Sonderausstellung „75 Jahre Pogromnacht – Jüdisches Leben in Nordhausen“ ist, mit den erhaltenen Quellen die Geschichte der Juden in Nordhausen darzustellen und die Schatten der Vergangenheit zu erhellen und regionales Geschichtswissen nachhaltig weiter zu tragen.

Die Ausstellung beginnt mit den Anfängen jüdischen Lebens im Mittelalter, das durch Judenregale, Schutzgeleit in Verbindung mit religiöser Lebens-weise bestimmt wurde. Zeitweilig durften Juden auch das Bürgerrecht und Hausbesitz erwerben und eine Gemeinde nicht nur in religiöser, sondern auch in rechtlicher Beziehung bilden

Themenschwerpunkte ermöglichen tiefe Einblicke in die Vielfalt bürger-lichen Lebens und den sozialen Aufstieg der Juden als Minderheit  in der Gesellschaft. Welche Rolle dabei der Erhalt der Bürgerrechte, die Möglichkeit der Vereinsbildung und die Bildungszugänge für die Integration und Assimilation spielen, wird ausführlich beschrieben und mit Zeugnissen belegt. Die Anerkennung und Wertschätzung der Nordhäuser Juden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nehmen mit der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 ein jähes Ende. In der „Reichskristallnacht“, am 9. November 1938,   wurden jüdische Kultur und Lebensweise zerstört – ein erheblicher kultureller Verlust.

Auf lokaler Ebene hat  Nordhausen Ende der 1980er Jahre mit dem Gestalten und Setzen eines Gedenksteins am historischen Ort vor der ehemaligen Synagoge zum Gedenken an die Opfer der Pogromnacht vor 75 Jahren ein Zeichen gesetzt – wohl ein Novum in der DDR.

Die Ausstellung, von der Flohburg | Das Nordhausen Museum initiiert, wurde durch die RAG Thüringen von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., der Thüringer Staatskanzlei, der Thüringer Landeszentrale für

politische Bildung, dem Förderverein Flohburg e.V.  und dem Stadtarchiv Nordhausen gefördert und unterstützt..Für die inhaltlichen Ausarbeitungen, die Ausstellungsumsetzung und die Gestaltung des Rahmenprogramms zeichneten die Kuratoren Marie-Luis Folwaczny M.A. Und Dr. Peter  Kuhlbrodt aus Nordhausen verantwortlich.

Nachfolgend das Rahmenprogramm zur Sonderausstellung:

- 22.11.2013

  ab 9:30 Uhr Workshop des Ensembles Misrach für Schüler|innen

- jeweils dienstags um 11:00 Uhr und donnerstags um 14:00 Uhr

  Sonderführungen in der Ausstellung

- 13.11.2013 um 10:00 Uhr und 27.11.2013 um 15:00 Uhr

  Führungen über den Jüdischen Friedhof

- 28.01.2014

  Präsentation der Ausgabe des Flohburgblattes „Jüdisches Leben in

  Nordhausen“ (Teil 2)

- Angebot für Gesprächskreise

  mit Schüler|innen zu den Themen „Die Pogromnacht in Nordhausen“

  und „Juden in der deutschen Gesellschaft des 19. und frühen 20. Jahr-

  hunderts“ nach telefonischer Vereinbarung

 

Termine und Uhrzeiten werden in der Nordhäuser Presse veröffentlicht.

 

Veranstalter:

RAG Thüringen von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Thüringer Staatskanzlei, Thüringer Landeszentrale für politische Bildung, Flohburg | Das Nordhausen Museum, Förderverein Flohburg e.V., Stadtarchiv Nordhausen