Das gesellschaftspolitische Fernsehmagazin „Kennzeichen D“ bestand von 1971 bis 2001 im ZDF und versuchte, mit leisen Tönen zwischen Ost und West zu „dolmetschen“. Zeitkritisch aus der DDR zu berichten war aus Sicht des Gründers Hanns-Werner Schwarze nur möglich, „wenn auch vor der eigenen Tür gekehrt wird“, also auch zeitkritisch aus der Bundesrepublik berichtet wurde. Der langjährige Redaktionsleiter und Berliner ZDF-Studioleiter Joachim Jauer und der Kennzeichen D-Redakteur Holger Kulick präsentieren sieben beispielhafte „Kennzeichen D“-Beiträge aus den Jahren 1971 bis 1990, die auf vielfältige Weise vor Augen führen, wie mühsam, trickreich und kreativ Fernsehberichterstattung damals über und aus der DDR möglich war. Die ausgewählten Beiträge veranschaulichen auch, wie im Anlauf auf 1989Zensur, Frust und Bürgermut gleichermaßen wuchsen, wie sich nach dem Mauerfall und der deutschen Einheit Euphorie in Desillusion wandelte, und wie tiefschürfende Aufarbeitung begann – aber auch, wie Radikalismus unter jungen Leuten zunahm.
Der Film wird im Rahmen der XI. Deutsch-Deutsche Filmtage ausgestrahlt. Das Programm und weitere Informationen dazu finden Sie im Programmheft.
Der Eintritt zu allen Vorführungen ist frei.