Vortrag: "Die Wiedererfindung der Nation - Warum wir sie fürchten und warum wir sie brauchen"
Montag, 04. April 2022, 20:00 Uhr
Von Prof. Dr. Aleida Assmann
Im Rahmen der Modernisierungstheorie ging man davon aus, dass sich die Nationen auf dem Weg in eine kosmopolitische ‘Weltgesellschaft’ früher oder später von selbst auflösen werden. Derzeit spricht wenig für diese Hypothese. Es ist jedoch festzustellen, dass rechtsextreme Gruppen diesen verwaisten Begriff inzwischen übernommen und erfolgreich mit ethno-nationalistischen Werten gefüllt haben. Deshalb ist es höchste Zeit, ihn zurückzuerobern und einzubinden in die aktuelle Diskussion über die Zukunft der demokratischen Grundlagen unseres Rechtsstaats und ein neues Wir in der Einwanderungsgesellschaft.
Prof. Dr. Aleida Assmann - Literatur- und Kulturwissenschaftlerin: Studium der Anglistik und Ägyptologie in Heidelberg und Tübingen, 1993 - 2014 Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz, zahlreiche Gastprofessuren im In- und Ausland. Forschungsschwerpunkt: kulturwissenschaftliche Gedächtnisfor-schung. Balzan Preis 2017 zusammen mit Jan Assmann; Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2018 ebenfalls zusammen mit Jan Assmann. Zuletzt erschienen: Formen des Vergessens (2016), Menschenrechte und Menschen-pflichten. Schlüsselbegriffe für eine humane Gesellschaft (2018), Der europäische Traum. Vier Lehren aus der Geschichte (2018), Die Wiedererfindung der Nation. Warum wir sie fürchten und warum wir sie brauchen (2020).
Grundsätzliches zur Anmeldung
Bitte bei der Volkshochschule anmelden oder per Mail. Für Rückfragen: 0203 / 283 3725.
Die Vortragsreihe "Die Deutschen, ihre Geschichte und was sie dafür halten" wird seitens Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. von den Regionalen Arbeitsgruppen Rhein-Ruhr West und Mittleres Ruhrgebiet gemeinsam getragen.