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"Brandgefährlich. Wie das Schweigen der Mitte die Rechten stark macht" – Lesung und Diskussion mit Markus Nierth, ehem. Bürgermeister von Tröglitz

Samstag, 3. März 2018

Markus Nierth, ehem parteiloser Bürgermeiser in Tröglitz und Theologe sieht sich plötzlich fremdenfeindlicher Hetze und persönlichen Angriffen ausgesetzt, als Flüchtlinge in den kleinen Ort in Sachsen-Anhalt kommen sollen. Und er sich für diese einsetzt. Bürger aus der Mitte der Gesellschaft marschieren gemeinsam mit Rechtsextremisten auf.

Als schließlich eine Demonstration, die bis vor sein Privathaus führen soll, gar von der Behörde zugelassen wird, entschließt er sich zum Rücktritt. Die Medien berichten, die Bedrohungen für ihn und seine Familie nehmen massiv zu - die geplante Asylunterkunft wird angezündet.

Täter werden nie gefunden.

Was Markus Nierth lebendig und anschaulich in der Lesung "Brandaktuell. Erfahrungen eines zurückgetretenen Bürgermeisters" vorträgt, spielt sich so oder ähnlich vielerorts in Deutschland ab: Fast jeder zweite Bürgermeister ist bereits beschimpft, beleidigt und bedroht worden, weil er sich für Flüchtlinge engagiert hat.

Im Buch geht es um die Hintergründe, die dazu führen, dass sich derzeit so viele Menschen rechts positionieren.

Das Werk geht auch auf die Biographien der Enttäuschten und Zurückgelassenen ein, benennt vermeidbare Fehler in der Politik und zeigt Lösungsansätze auf.

Markus Nierth ist gemeinsam mit seiner Frau Träger des Preises 2017 der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort".

Die Laudatio hielt bei der Preisverleihung Prof. Dr. Süßmuth, Vorsitzende des Beirats unseres bundesweiten Vereins Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.

Eintritt ist kostenfrei