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„Mascha Kaléko – ein Leben im Exil": Ein Abend mit Gedichten der jüdischen Dichterin und Klezmer-Musik

Sonntag, 17. Februar 2019

Ausgesetzt
In einer Barke von Nacht
Trieb ich
Und trieb an ein Ufer.
An Wolken lehnte ich gegen den Regen.
Am Sandhügel gegen den wütenden Wind.
Auf nichts war Verlass.
Nur auf Wunder.
Ich aß die gründenden Früchte der Sehnsucht,
Trank von dem Wasser, das dürsten macht.
Ein Fremdling, stumm vor unerschlossenen Zonen,
Fror ich mich durch die finsteren Jahre.
Zur Heimat erkor ich mir die Liebe.
Mascha Kaléko aus: "Die frühen Jahre"

Mascha Kaléko, geb. 1907 in Galizien, dem heutigen Polen, jüdischer Herkunft, gestorben 1975, gehört zu den bekanntesten Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Auf der ständigen Flucht vor Verfolgung durch die Nazis musste sie im Exil leben. Christoph Könning (Münster) wird mit Rezitation und Erzählung einen Einblick in das heimatlose Leben von Mascha Kaléko geben. Sein freier, ausdrucksstarker Vortrag eröffnet den Zuhörern ein Hineinspüren in die Gedanken der Dichterin, die manchmal im heiter-melancholischem Ton die Lebenswelt der kleinen Leute beschreibt, aber auch ihrer dauerhaften Heimatlosigkeit einen tiefen sprachlichen Ausdruck verleiht.

Die Klezmer-Musikgruppe "Yankele" (Rheine) unterstreicht mit der Kraft und Zartheit der Klezmer-Musik sowohl die heitere Lebensstimmung in den Texten als auch ihre Melancholie.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen des Arbeitskreises "Gedenken und Erinnern" im Herbst und Winter 2018/2019 finden Sie Initiates file downloadhier