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Drehbuch Geschichte 2016: "Deutschland bitteres Vaterland" Migration im Film. 27. April: "Shirins Hochzeit"

Mittwoch, 27. April 2016

An Tagesaktualität mangelt es dem Thema „Migration“ nicht und die deutsche Gesellschaft wird sich durch die derzeitige Zuwanderung in den kommenden Jahren zweifelsohne verändern. Doch sind derartige Entwicklungen sozialgeschichtlich alles andere als neu. Ein Blick in unsere Vergangenheit zeigt, dass Ein- und Auswanderbewegungen ein beständiger Teil der deutschen Geschichte sind.

Die diesjährige Reihe „Drehbuch Geschichte“ präsentiert sechs Filmforen, die sich mit Migration auseinandersetzen. Die ausgewählten Filme decken den Zeitraum vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute ab. Gemeinsam ist fast allen Filmen, dass sowohl die deutsche Emigration ins Ausland als auch die Immigration nach Deutschland für die jeweiligen Protagonisten/innen stets einen bitteren Beigeschmack hat. Die deutsche Übersetzung des in den 1960er Jahren entstandenen türkischen Liedtitels „Almanya ac? vatan“ (Deutschland bitteres Vaterland) ist daher namengebend für diese Reihe. Es zählt zu den bekanntesten einer ganzen Serie von melancholischen Liedern aus der Türkei, die entweder die eigene Migration nach Deutschland oder die eines geliebten Menschen besingen.

Alle Filme werden durch Fachleute eingeführt und in ihren historischen Kontext eingeordnet. Im Anschluss der Filmvorführungen ist Raum für Diskussionen gegeben.

Mi 27. April 2016 · 19:00 Uhr
Einführung: Hatice Degirmencioglu, Zeitzeugin

Shirin (Ayren Erten) ist verliebt in Mahmud (Arans Ören). Doch Mahmud lebt als „Gastarbeiter“ in Deutschland. Als Shirin mit dem Landverwalter ihres Vaters verheiratet werden soll, flieht sie aus ihrer türkischen Heimat nach Deutschland, um Mahmud zu finden.

Helma Sanders-Brahms verdeutlicht in drastischen Bildern, was es in den 1970ern bedeutete, als „Gastarbeiterin“ gleich mehreren diskriminierten Gruppen anzugehören. Nach der Ausstrahlung von SHIRINS HOCHZEIT mussten Hauptdarstellerin und Regisseurin unter Polizeischutz gestellt werden.

D 1975 · R: Helma Sanders-Brahms

Deutschland 1976 · R & Db: Helma Sanders-Brahms · K: Thomas Mauch • Mit Ayten Erten, Jürgen Prochnow, Aras Ören, Peter Franke, Hildegard Wensch u.a. · ab 16 J. · 120'

Eine Veranstaltung des LWL-Medienzentraums für Westfalen, dem Geschichtsort Villa ten Hompel, in Kooperation mit Die Linse - Verein zur Förderung kommunlaer Filmarbeit, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Münster und Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. (Regionale Arbeitsgruppe Münsterland).