Die Deportationsgeschichte aus München beginnt im November 1941. Vor 80 Jahren, am 20. November 1941, mussten am Güterbahnhof Milbertshofen nahezu tausend Männer, Frauen und Kinder ihre Fahrt in den Tod antreten. Die Münchner Stadtgesellschaft reagierte nicht. Der notwendige Aufschrei der Empörung über dieses ungeheuerliche Verbrechen blieb aus. Das Wegsehen und Schweigen machte das Verfolgungs- und Vernichtungswerk des NS-Staates möglich. Heute wissen wir, dass die annähernd tausend Deportierten nur wenige Tage nach ihrem Abtransport aus München-Milbertshofen unweit der litauischen Stadt Kaunas ermordet wurden. Es entzieht sich unserem Vorstellungsvermögen, was die Menschen nach ihrer Ankunft in den verrotteten Verliesen der alten zaristischen Befestigungsanlage vor ihrer Ermordung fühlten und ertragen mussten.
Die diesjährige Namenslesung ist sowohl dem 83. Gedenktag der sogenannten Reichskristallnacht als auch dem 80. Jahrestag zum Gedenken an die im litauischen Fort IX bei Kaunas ermordeten Kinder, Frauen und Männer gewidmet.
Mit dieser Lesung wollen wir der Ermordeten gedenken und ihre Namen nennen!
Siehe auch: www.gedenken9nov38.de und die Veranstaltungsbroschüre (PDF).