Programm:
Einleitung: Ilse Macek
Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.
Es lesen Münchner Schülerinnen und Schüler sowie
Münchner Persönlichkeiten.
Zwischentexte: Eva König
Arbeitsgruppe »Gedenken an den 9. November 1938«
Abschluss: Dr. Sabine Schalm
Kulturreferat der Landeshauptstadt München
El Mole Rachamim (Gedenk-Gebet): Rabbiner Shmuel Aharon Brodman
Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern
»Reichskristallnacht« – das Wort erinnert an eingeworfene
Schaufenster von Geschäften jüdischer Eigentümer, an verwüstete
Wohnungen, brennende Synagogen und mit
Hetzparolen beschmierte Wände. Diese Zerstörungen
waren jedoch nur die äußerlich sichtbaren Spuren der
nationalsozialistischen Aggression. Dahinter verbirgt sich
weit mehr. »Kristallnacht«, das bedeutet auch und vor
allem: geplante und spontane Gewaltausbrüche und
Mordaktionen gegen Menschen – also: Terror jenseits
materieller Zerstörungen.
Die verletzlichsten Opfer der nationalsozialistischen Gewalt
waren Kinder und Jugendliche. Ausgrenzung und soziale
Isolation trafen sie besonders hart. In der Schule, in Vereinen
und allen anderen gesellschaftlichen Bereichen waren Kinder
und Jugendliche weitgehend schutzlos der staatlich verordneten
rassistischen Verfolgung ausgesetzt. Viele konnten
zwar durch »Kindertransporte« in Sicherheit gebracht werden.
Die Trennung von Eltern und Geschwistern wirkte
jedoch traumatisierend und prägte schmerzhaft ihr weiteres
Leben. Es fanden nicht alle Kinder und Jugendlichen aus
München Zuflucht im rettenden Ausland.
78 Jahre nach den Novemberpogromen von 1938 erinnert
die Namenslesung an 421 Münchner Kinder und
Jugendliche, die durch den Holocaust ihr Leben verloren.
Sie wurden entrechtet und verfolgt, gedemütigt und misshandelt.
Sie wurden in Todeslager verschleppt und ermordet.
Die Zukunft wurde ihnen geraubt. Eltern und Familien
hatten keine Möglichkeit, sie zu schützen.
Wir wollen ihrer gedenken