Die Lesung mit Annette Hildebrandt (Berlin) und Lothar Tautz (Erfurt) schlägt den Bogen vom gerade zu Ende gegangenen Reformationsjubiläum 2017 zum Lutherjahr 1983. Den 500. Geburtstag Martin Luthers feierten die Protestanten in der DDR mit sieben regionalen Kirchentagen. Aus Angst vor „feindlich-negativen Kräften“ bereitete sich die Staatssicherheit generalstabsmäßig auf die Veranstaltungen vor.
In dem Buch „Protestanten in Zeiten des Kalten Krieges“ (Mitteldeutscher Verlag 2017) beschreibt das Autorenpaar Hildebrandt/Tautz diese Vorgänge. Beispielhaft hierfür ist der Wittenberger Kirchentag, hier besonders die Schmiedeaktion „Schwerter zu Pflugscharen“, die sowohl aus der Sicht kirchlicher Zeitzeugen als auch aus der Perspektive der Stasi dargestellt wird.
Im Rahmen der Lesung werden die Original-Diaserie zum Wittenberger Kirchentag 1983 gezeigt und einschlägige Stasidokumente vorgestellt. Da in Kirchenkreisen die Musik besonders geschätzt wird, gibt es auch Livemusik zum Mitsingen. Im letzten Teil besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Autorenpaar.
Die Lesung ist ein Teil des Geschichtsprojekts im DDR-Museum Pforzheim vom 30.- 31. Januar 2018: „Demokratie und Menschenrechte in der DDR und heute“