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Kriegsverbrechen aufdecken - Kriegsdenkmal zudecken

Freitag, 8. Mai 2015

Verhüllungsaktion mit Musik und Aufstellen eines Erklärungs-Schildes. Die 35. Infan­te­rie­­di­vi­­sion, also ein militä­ri­scher Großver­band mit i.d.R. rund 15 000 Soldaten, welche 1941 unmit­tel­­bar vor Moskau stand, war maßgeblich an schweren Kriegs­­­ver­­­bre­chen in der Sowje­tu­­nion beteiligt. 1936 im Zuge der nationalsozialistischen Re-Militarisierung in Karlsruhe aufgestellt, war die Division aktiv an Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, aber sie war auch im März 1944 an der Ermordung von 9.000 arbeitsunfähigen Zivilisten des Konzentrationslagers Osaritschi beteiligt. Mit der Aufstellung des "Ehrenmal" im Jahr 1964 ist das Denkmal der Stadt Karlsruhe vom "Kameradendienst der 35er" übergeben worden und steht als einziges Denkmal für eine nationalsozialistische Wehrmachtseinheit in Karlsruhe. Es stilisiert die Wehrmacht zum Opfer und deutet Geschichte um; die Kriegsverbrechen der 35. Infanteriedivision werden durch den Stein verschwiegen und verborgen. Wie eine doppelte Verneinung schafft die Hülle Raum für das Gedenken an die Opfer - und für die Vision einer friedlicheren Zukunft.

Eine Kooperationsveranstaltung der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinte KriegsdientgegnerInnen Gruppe Karlsruhe, dem Friedensbündnis Karlsruhe, der Initiative für ein Friedensdenkmal in Karlsruhe und der Sektion Nordbaden von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.