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"Erinnerung aufpolieren. StolperSteine putzen" Gemeinsames aktives Gedenken mit Putzaktion in der Karlsruher Innenstadt West

Samstag, 14. November 2015

Eingelassen in Gehsteige vor den letzten freiwillig gewählten Wohnquartieren erinnern in Karlsruhe quadratische Messingplatten des Künstlers Karl Demnig an einstige Bewohner: Diese Menschen wurden Opfer politischer und rassistische Verfolgung unter der NS-Diktatur. Die "Stolpersteine" lassen Vorübergehende über die Namen und die Schicksale optisch "stolpern". Auf diese Weise haben sie Signalwirkung und geben den Menschen symbolisch ein Stück ihrer Identität zurück. In mehr als 1.050 deutschen Städten und Gemeinden wurden über die Jahre diese markanten Gedenksteine verlegt, die meisten in Deutschland, aber auch Hunderte in 17 weiteren Ländern wie Belgien, Ungarn, Norwegen, Russland, Italien.

Doch die einstmals blitzenden Erinnerungssteine haben Patina angesetzt, sie fügen sich nun recht unauffällig ins Grau der Pflastersteine. Um wieder mehr Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, ist Erinnerungsarbeit ganz praktischer Art gefragt - mit der Karlsruher Stolpersteine-Putzaktion unter dem Motto "Erinnerung aufpolieren!"

Ein umsichtiges Team plant Putzaktionen in verschiedenen Stadtteilen und legt nach Recherchen die Routen auf Basis der verlegten "Stolpersteine" fest. Zwei engagierte Privatpersonen gehen ausgewählte Touren bisweilen zuvor selbst ab. Ihre Tourenpläne mit notierten "Stolpersteinen" dienen anschließend den jeweiligen Routen-Leiterinnen und Routen-Leitern als Basis.

Die Symbolik der würdigenden Gesten geht allen Beteiligten dabei vor einem allumfassenden Abarbeiten der Gedenksteine.

Treffpunkt und Start der Touren ist der Europaplatz - Postgalerie.

Die Teilnahme ist kostenfrei; Putzmaterialien werden gestellt.

Interessierte sind sehr willkommen und können gerne auch dazustoßen, etwa beim Anblick der Aktiven unter markanten gelben Schirmen.