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Online-Vortrag: "Mit Leibesübungen zur Staatsgründung. Die jüdische Turnbewegung und der Zionismus"

Donnerstag, 4. November 2021, 19:00 Uhr

Mit Naomi Roth
Moderation: Antje Thul

Im Kontext des erstarkenden Antisemitismus im Europa des ausgehenden 19. Jahrhunderts entstanden um die Jahrhundertwende im Deutschen Kaiserreich jüdische Turnvereine, die als Alternative zu den antisemitischen deutschen Turnvereinen dienten. Sie wollten zur Regeneration des jüdischen Kollektivs beitragen, dessen „Entartung“ der jüdische Arzt Max Nordau 1892 in seinem gleichnamigen Werk diagnostiziert hatte. Naomi Roth zeigt in ihrem Vortrag auf, dass die jüdischen Turner*innen in ihren Veröffentlichungen Motive aufgriffen, die auch im Zionismus zentral waren. Damit standen sie nicht nur institutionell, sondern auch ideologisch in einer engen Wechselbeziehung zur sich formierenden politischen zionistischen Bewegung um Theodor Herzl. Diese Wechselwirkungen zwischen den beiden verwandten Bewegungen nimmt Naomi Roth aus einer ideengeschichtlichen Perspektive in den Blick.

Naomi Roth, B.A., befasste sich in ihrer Bachelorarbeit mit der nationaljüdischen Turnbewegung und ihrem Verhältnis zum politischen Zionismus. Sie studiert Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und arbeitet als Politische Bildnerin in Westfalen zu den Themen Antisemitismus, Verschwörungsmythen und Polizeigeschichte.


Die Videokonferenz wird über das System Zoom durchgeführt. Die Zugangsdaten & alles weitere finden Sie in der Initiates file downloadVeranstaltungseinladung (PDF).