Mit unserer Matinee wollen wir anlässlich des zentralen BR-Erinnerungstages (11. April ab 15 Uhr) gemeinsam mit Patinnen und Paten einige der NS-Verfolgten und Ermordeten aus unterschiedlichen Opfergruppen vorstellen und würdigen.
Einzelne Menschen kennenzulernen und ihre Schicksale in Erinnerung zu behalten vertieft einerseits die Kenntnis über das damalige Geschehen, weist aber auch auf die bundesrepublikanische Wirklichkeit, wo uns die Vergangenheit immer wieder einholt mit dem erneuten unverhohlenen Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Rechtsextremismus, der es auch in die Parlamente geschafft hat.
Die Mahnung von Max Mannheimer „Seht nicht weg, wenn andere wegsehen, zeigt Zivilcourage, wenn es darum geht, das Recht des Menschen und seine Würde zu bewahren“ hat mit der aktiven Erinnerung an das Unrecht zu tun, das er und viele andere Menschen während der NS-Zeit erleiden mussten.
Wir wollen uns über die Möglichkeit des Transfers auf das Heute vergewissern und darüber, was die Erinnerung an die Opfer, an die Menschen mit unterschiedlichem religiösen, kulturellen Hintergrund und politischen Überzeugungen, dazu leisten kann.
Wie können wir – neben den aktuellen Großdemonstrationen gegen rechtsextremes Gedankengut, Antisemitismus und Rassismus – den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken?
Nach der Begrüßung und Einführung durch die Veranstalter haben die Patinnen und Paten das Wort. Sie erinnern individuell an die Opfer, berichten über ihren Bezug zum BR-Projekt und ihre Erfahrungen.
Eine Kooperation der Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern und Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., RAG München
Programm:
Einführung: Ilse Macek, Münchner Sprecherin von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.
Patinnen und Paten:
Rita Kratzenberg spricht über Julie Rehfeldt, geb. Frank, als Jüdin verfolgt und ermordet,
Gerhard Laub über Hermine Haunschild, im Rahmen des nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programms ermordet,
Suny Kim über Johann Betz, als „Gemeinschaftsfremder“ verfolgt und ermordet,
Horst Schmidt über Hans Heinrich Neuburger, als Jude verfolgt und ermordet,
Fabian Baumann über Rosina Marschall, als Sintezza verfolgt und ermordet,
Lorenz Hahn über Anton Herrmann, Opfer der NS-Krankenmorde.
"Die Rückkehr der Namen"
Mit dem Projekt „Die Rückkehr der Namen“ will der Bayerische Rundfunk mit Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München an 1.000 Münchnerinnen und Münchner erinnern, die während des NS-Regimes verfolgt, entmenschlicht und ermordet wurden, und ihnen wieder ein Gesicht geben.
Der Verein Gegen Vergessen-Für Demokratie ist Kooperationspartner und unterstützt das Vorhaben u. a. durch die Übernahme von Patenschaften, ebenso wie die FES Bayern.
In Form eines „lebendigen Mahnmals“ werden Patinnen und Paten am Nachmittag des 11. April 2024 im Münchner Stadtraum an das individuelle Schicksal der Verfolgten erinnern.
Veranstaltungsnr.: 276110 – Anmeldung per Mail an: LorenzMichael.Hahn@fes.de