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Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Vortrag mit Bildern von Winfried Nachtwei MdB a.D., Vorstandsmitglied von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., anlässlich der 70. Jahrestage der Deportationen nach Riga
Veranstalter: RAG Berlin-Brandenburg, Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Vor 70 Jahren, am Morgen des 30. November 1941, traf ein Deportationszug mit 1053 jüdischen Frauen, Männern und Kindern aus Berlin in Riga ein. Sie wurden in das Wäldchen von Rumbula getrieben und dort in vorbereiteten Gruben erschossen. Es war der Tag, an dem danach der Massenmord an den
Gefangenen des Ghettos von Riga begann. In den Folgewochen trafen insgesamt 24 Deportationszüge in Riga ein, davon sieben weitere aus Berlin. Das Schicksal der nach Riga Verschleppten war über Jahrzehnte nahezu unbekannt.

Der aus Münster stammende Geschichtslehrer und spätere Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei stieß 1989 auf die Spuren dieser Menschen. Sein Vortrag „Nachbarn von nebenan - verschollen in Riga“ führt an die Orte des früheren Ghettos, der Lager Salaspils und Kaiserwald, in die Wälder von Rumbula und Bikernieki. Er berichtet vom Umgang mit dieser mörderischen Geschichte im sowjetischen und freien Lettland sowie in der Bundesrepublik.

Winfried Nachtwei ist Vorstandsmitglied der Vereinigung Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. und war von 1994 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages.