Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen machen für einfache Antworten und menschenverachtende sowie demokratiefeindliche Haltungen anfälliger. Das allgemeine Stresslevel steigt und die Bereitschaft, Widersprüche auszuhalten, sich gegenseitig zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, sinkt. Neben den gesellschaftlichen Umbrüchen haben junge Menschen in der Phase des Heranwachsens viele Herausforderungen zu bewältigen und befinden sich entwicklungspsychologisch bereits in einem krisenhaften Modus. Fachkräfte, die mit Jugendlichen arbeiten, stehen somit täglich vor der Herausforderung, vielfältige Konfliktlagen zu moderieren.
Dies ist insbesondere bei politisch aufgeheizten Konflikten, sei es der Krieg in der Ukraine, die Corona-Politik oder der Klimawandel, nicht immer leicht. Sie benötigen entsprechendes Handwerkszeug, um damit konstruktiv umzugehen und Jugendliche in ihrer Konfliktfähigkeit zu stärken. Dies ist ein wesentlicher Aspekt von Demokratiebildung. Welche Erfahrungen brauchen Jugendliche, um sich eine eigenständige Meinung bilden zu können und eine eigene Haltung zur Welt zu finden, jenseits von menschenverachtenden oder demokratiefeindlichen Haltungen? Wie können verschiedene Gruppen Jugendlicher (auch außerhalb der Einrichtungen) erreicht werden? Wie und wo werden Jugendliche beteiligt, neue Lösungen zu finden und Selbstwirksamkeit zu erfahren?
Auf der Tagung wollen wir Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe einladen, darüber ins Gespräch zu kommen und Methoden und Praxisprojekte kennenzulernen.
Am Vormittag werden wir eine Konfliktlösungsmethode von Lewis Deep Democracy kennenlernen. Anhand der Themen der Teilnehmenden werden wir erfahren, wie es gelingen kann, konstruktive Interaktionen zwischen verschiedenen Positionen zu ermöglichen, verschiedenen Perspektiven Raum zu geben und Gemeinschaftssinn zu stiften. Am Nachmittag werden verschiedene Workshops angeboten, um die aufgeworfenen Themen und damit zusammenhängende Fragen zu vertiefen und gemeinsam zu diskutieren.
Zielgruppe der Tagung: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe aus Berlin und Brandenburg, die mit Jugendlichen arbeiten, vereinzelt ist auch eine Teilnahme aus anderen Bundesländern möglich
Teilnehmendenzahl: Maximal 100
Dozent/innen: Christiane Leiste, Ann-Sofie Susen, Larissa Bothe, Johanna Dietrich
Verantwortlich: Johanna Dietrich
Zeit: Ganztägig
Anmeldung: Bitte beachten Sie die Teilnahmebedingungen auf unserer Homepage.
Wir bitten um eine Anmeldung bis 31. Mai 2023.
Ein Flyer mit weiteren Informationen zu der Fachtagung steht als PDF zum Download bereit.