Jahrzehntelang hatten die Opfer von Zwangssterilisation und »Euthanasie« geschwiegen. Erst viele Jahre nach ihrer Verfolgung im NS-Staat fanden einige von ihnen die Kraft, die Stimme zu erheben und für ihre Anerkennung zu kämpfen. Als sie 1987 den Bund der »Euthanasie«-Geschädigten und Zwangssterilisierten gründeten, konnten sie ihre Interessen erstmals politisch und gesellschaftlich vernehmbar vertreten.
Doch ihre Aktivitäten stießen auf Widerstände, da Mechanismen und Strukturen der Ausgrenzung die NS-Zeit überdauert hatten. Denkmuster von »lebensunwertem« Leben wirkten über Jahrzehnte in der Bundesrepublik fort – und behaupten sich bis in die Gegenwart.
PROGRAMM:
Begrüßung
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Grußwort
Günter Saathoff, Vorstand der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«
Lesung einzelner Biografien
Linn Sanders und Andreas Pfaffenberger, Schauspieler
Kommentar
Margret Hamm, Herausgeberin, Arbeitsgemeinschaft Bund der »Euthanasie«-Geschädigten und Zwangssterilisierten
Zeit und Ort:
Dienstag, 20. Juni 2017, 19 Uhr
Dokumentationszentrum Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Eine Veranstaltung der Stiftung EVZ, des Metropolverlags, Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., der Stiftung Topographie des Terrors und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.