Waltraud-Netzer-Jugendpreis für Schüler in Athen, Distomo und Kalavryta

18.09.2013. Ein Begegnungsprojekt der Deutschen Schule in Athen erhält in diesem Jahr den Waltraud-Netzer-Jugendpreis der Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Damit werden Schüler ausgezeichnet, die auch in Zeiten schwieriger Beziehungen für die Verständigung zwischen Deutschen und Griechen eintreten und gemeinsam die Besatzungszeit während des Zweiten Weltkriegs aufarbeiten. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wird am 24. November in der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin verliehen. Laudator ist der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger.

Jährlich besuchen Schüler der 10. Klassen der Deutschen Schule Athen die Städte Distomo und Kalavryta, in denen Deutsche während des Zweiten Weltkriegs Massaker an der griechischen Zivilbevölkerung verübten. Gemeinsam mit Schülern aus diesen beiden Städten arbeiten und recherchieren die Jugendlichen über die deutsche Besatzungszeit, aber auch über aktuelle Probleme in Griechenland. Sie organisieren Zeitzeugen- und Expertengespräche, führen Workshops, Umfragen und Exkursionen durch. Dabei kommen auch Vorurteile gegenüber Griechen und Deutschen zur Sprache. Der Vorsitzende von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Wolfgang Tiefensee: „Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen nicht weiter. Stattdessen ist es wichtig, mit konkreten praktischen Schritten die deutsch-griechischen Beziehungen vor einer schweren Krise zu bewahren. Diesen Weg  gehen die Schüler in dem Begegnungsprojekt.“

Der von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. vergebene  Waltraud-Netzer-Jugendpreis ist mit 1.500 Euro dotiert und zeichnet seit 2010 Jugendprojekte aus, die sich aktiv mit der Vergangenheit auseinandersetzen und/ oder die Entwicklung einer lebendigen Demokratie befördern. Bisherige Preisträger: 2010 die Junge AG der Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau, 2011 das Theaterprojekt „Mölln nach Mölln“ des Trägers Miteinander leben e.V., 2012 WorldCitizen e.V.