Der Schriftsteller Rafik Schami erhält in diesem Jahr den Preis "Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Damit zeichnet die gleichnamige Vereinigung den großen Einsatz des Autors für Demokratie und Menschenrechte aus. Die Preisverleihung findet am 30.Oktober in der Bremer Bürgerschaft statt. Die Laudatio hält die ehemalige Kulturstaatsministerin Prof. Dr. Christina Weiss.
In der Begründung der Jury für die Wahl des Preisträgers heißt es: "In seinem Werk und in der Öffentlichkeit tritt Rafik Schami mit seiner ganzen Autorität für die Verwirklichung von individuellen Freiheits- und Minderheitenrechten ein. Wir würdigen sein beständiges Engagement für einen respektvollen Dialog der Kulturen.“ Der Vorsitzende von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Joachim Gauck: "Rafik Schami setzt sich seit Anbeginn seines Schaffens mit Leidenschaft für die Demokratie ein. Seit Jahrzehnten nutzt er sein großes erzählerisches Talent auch dafür, die Geschichte, die Strukturen und die Auswüchse von Diktaturen bloß zu legen. Natürlich im Hinterkopf: die Hoffnung auf mehr Freiheit in Syrien. Doch in Deutschland schaut er genauso aufmerksam hin und sagt den Bürgern mitunter: Nein, so bitte nicht. Dabei nutzt Rafik Schami nicht den Zeigefinger, er erzählt spannend und mit Humor und kann so bei den Menschen mehr erwirken als mancher Politiker.“
Rafik Schami, 1946 in Damaskus geboren, lebt seit 1971 in der Bundesrepublik. Der promovierte Chemiker zählt heute zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellern. In seinen Werken thematisiert er die Lebensumstände von Einwanderern und plädiert für einen ernsthaften Versuch von Europäern und Arabern, sich gegenseitig besser zu verstehen, etwa in seinem Essayband: "Damaskus im Herzen und Deutschland im Blick“. Gerade ist bei Hanser "Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte“ erschienen.
Der Preis "Gegen Vergessen – Für Demokratie“ wird seit 2005 jährlich vergeben. Das Preisgeld von 7500 Euro stellt die Frauke-Weber-und-Rainer-Braam-Stiftung zur Verfügung. Bisherige Preisträger: 2005 Alt-Bundespräsident Johannes Rau, 2006 die Musikgruppe "Die Prinzen“, 2007 das Maximilian-Kolbe-Werk, 2008 Dr. Theo Zwanziger, 2009 Rainer Eppelmann, 2010 Prof. Dr. Feliks Tych.
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