11 FREUNDE mit dem Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ ausgezeichnet

„Rückkehr von Nazis in die Stadien“ entgegentreten / neues Lexikon geplant

Foto: Die Redaktion der 11FREUNDE, umrahmt vom Vereinsvorsitzenden Wolfgang Tiefensee (l.) und Laudator Lorenz Maroldt (r.).

24.11.2013. Das Magazin für Fußballkultur 11 FREUNDE hat am Sonntag in Berlin den Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ erhalten. Damit zeichnet die gleichnamige Vereinigung die vorbildliche redaktionelle Arbeit des Magazins aus, in der die Berichterstattung über rassistische und rechtsextreme Tendenzen in Fan- und Fußballkultur selbstverständlicher Bestandteil ist.

Der Laudator, Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt, sagte am Sonntag in den Räumen der Stiftung  Topographie des Terrors:  „Es gibt eine Tendenz der Rückkehr von Nazis in die Stadien. Viele Fußballfans sind fassungslos, doch immer weniger tun etwas dagegen. Oft wissen diese Fans nicht, wie viele noch auf ihrer Seite sind. 11 FEUNDE zeigt es ihnen.“  Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 lege die Zeitschrift durch gründliche Recherchen in ganz Europa und von der ersten Liga bis in die Kreisklasse den Finger dorthin, wo es wehtut. Maroldt: „Die Redakteure tun dies nicht plakativ, nicht alarmistisch, nicht pädagogisch, sondern gründlich analytisch, vorbildlich.“

Phillipp Köster, Chefredakteur von 11 FREUNDE , bekräftigte den Anspruch des Magazins, einen Blickwinkel „aus der Kurve“ zu bieten, ohne ständig vorzugeben, was böse und gut sei. Köster kündigte an, mithilfe des Preisgeldes in Höhe von 7500 Euro und der Unterstützung der DFB-Kulturstiftung ein neues Lexikon herausgeben zu wollen. Köster: „Darin werden Sportler und Funktionäre gewürdigt, die im Nationalsozialismus ab 1933 aus den Vereinen verdrängt wurden.“

Der Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ wird seit 2005 jährlich vergeben. Das Preisgeld von 7.500 Euro stellt die Frauke-Weber-und-Rainer-Braam-Stiftung zur Verfügung. Bisherige Preisträger: 2005 Johannes Rau, 2006 die Musikgruppe „Die Prinzen“, 2007 das Maximilian-Kolbe-Werk, 2008 Dr. Theo Zwanziger, 2009 Rainer Eppelmann, 2010 Prof. Dr. Feliks Tych, 2011 Rafik Schami, 2012 Prof. Dr. Wolfgang Benz.