Dienstag, 17. September 2019, 18:00 Uhr
Eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Brandenburg, in Kooperation mit: Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Brandenburg, Filmmuseum Potsdam, Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg
Erinnerung und Wahrhaftigkeit sind von zentraler Bedeutung in einer Zeit, in der antisemitische Ressentiments zunehmen und bei aktuellen Umfragen fast 50 Prozent der Befragten mit dem Begriff Auschwitz nichts anzufangen wissen. Zum Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus gehört auch die Aufarbeitung eines vergleichsweise wenig beachteten, aber bis heute nachwirkenden Verbrechens: Die als „Arisierung“ bezeichnete Enteignung der deutschen und europäischen Juden.
Dieser Thematik widmet sich die vorliegende Veranstaltung, die Rahmen des 25. Jüdischen Filmfestivals Berlin & Brandenburg stattfindet.
Programm:
Begrüßung:
Katrin Wuschansky (Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Brandenburg)
Vortrag: „Die Erben der Arisierung“
Armin H. Flesch (Freier Journalist und Autor)
Armin H. Flesch begann 2014 eine intensive Beschäftigung mit dem Thema, die bis heute andauert. Auf Grundlage seiner Rechercheergebnisse zu zahlreichen, teils spektakulären Fällen geht er in seinem Vortrag unter anderem auf die Fragen ein: Wer profitierte vom legalisierten Raub und Mord an den Juden? Wie verhalten sich die heutigen Eigentümer arisierter mittelständischer Familienunternehmen zur NS-Vergangenheit ihrer Firma und Familie? Welche Bedeutung hat die „Arisierung“ für das Verständnis des Holocaust und der deutschen Gesellschaft vor und nach 1945? Welche konkreten Auswirkungen hat sie bis heute?
Film: „Menschliches Versagen“
Dokumentarfilm von Michael Verhoeven, Deutschland 2008
In seinem Film zeigt Michael Verhoeven anhand konkreter Geschichten von Betroffenen die Ausgrenzung, Entrechtung, Enteignung und schließlich Deportation der deutschen Juden auf. Das zentrale Themenfeld des Filmes bildet die sogenannte „Arisierung“ jüdischen Eigentums und Vermögens, die vollständige Ausraubung der jüdischen Bevölkerung. Dabei wird deutlich, wie weitreichend die Bevölkerung an der „Arisierung“ in Deutschland und den besetzten Ländern beteiligt war. „Menschliches Versagen“ findet auch immer wieder Anknüpfungspunkte im Hier und Jetzt. So ist etwa die Rede von Beamten, die nicht nur Enteignung, sondern auch Restitutionen zurückgekehrter Juden durchführten, oder von Oberfinanzdirektionen, die bestimmte Unterlagen auch über 60 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur noch immer nicht freigeben wollten.
Diskussion mit dem Publikum
Prof. Dr. Michael Verhoeven (Regisseur)
Prof. Dr. Wolfgang Dreßen (Historiker)
Veranstaltungsmoderation:
Dr. Monika Nakath (Historikerin und Archivarin)
Im Anschluss an das offizielle Programm besteht die Möglichkeit des Austausches bei einem kleinen Imbiss und Getränken.
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist kostenfrei.
Information: Max Steinacker, 0176/38070436
Anmeldung (möglichst bis 14.09.2019):
per Fax an: 0331/2758818
per E-Mail an: anmeldung.potsdam@fes.de
im Internet unter: www.fes.de/Potsdam.
Ihre Anmeldung gilt als angenommen, wenn Sie keine Absage erhalten.
Sie sind herzlich eingeladen!