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Vortrag + Diskussion: "Nur eine „ganz kleine Clique“? Die NS-Ermittlungen über das Netzwerk vom 20. Juli 1944"

Mittwoch, 25. September 2019, 19:00 Uhr

Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster

Eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Münsterland, in Kooperation mit: Evangelisches Forum Münster e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte

Der 20. Juli 1944 zählt zu den Schlüsselereignissen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Das missglückte Attentat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler und der anschließende Umsturzversuch sind zum Symbol des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus geworden. Von den Ereignissen völlig überrascht, hatte das NS-Regime in Bezug auf die Gruppe der Verschwörer sofort festgelegt, dass in der Öffentlichkeit nur von einer „ganz kleinen Clique“ die Rede sein dürfe – eine Formulierung, die mitunter noch heute das Bild des Widerstandskreises prägt.

Die vorliegende Analyse zeigt erstmals, was die NS-Ermittler tatsächlich über das große und komplexe zivile und militärische Netzwerk vom 20. Juli 1944 wussten, das so unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen umfasste wie Offiziere, Verwaltungsbeamte, Diplomaten, Juristen, Industrielle, Theologen, Gutsbesitzer, Gewerkschafter und Sozialdemokraten.

Dr. Linda von Keyserlingk-Rehbein ist Kuratorin am Militärhistorischen Museum in Dresden sowie Leiterin der dortigen Dokumentensammlung, für die sie zahlreiche Nachlässe zum 20. Juli 1944 aus Privatbesitz gewinnen und der Forschung zugänglich machen konnte.

Die Historikerin und Literaturwissenschaftlerin publiziert zu den Themen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Methoden der Historischen Netzwerkanalyse.