Freitag, 30. Oktober 2020, 19:00 Uhr
Dies ist eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Rhein-Ruhr West, in Kooperation mit: Volkshochschule Duisburg, Deutsch-Französische Gesellschaft Duisburg e.V., Deutsch-Britische Gesellschaft Duisburg e.V., Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt Duisburg-Niederrhein, Deutscher Gewerkschaftsbund Stadtverband Duisburg, Jugendring Duisburg
Vortrag von Dr. Marcus Böick
Eintritt frei - Anmeldung erforderlich
Auch 30 Jahre nach ihrer Gründung beziehungsweise 25 Jahre nach ihrer Auflösung erhitzt die Treuhandanstalt in Ostdeutschland weiter die Gemüter. 2019 haben Linkspartei und AfD etwa versucht, mit der beziehungsweise gegen die Treuhand Politik zu machen. Von den einen, oft ehemaligen Treuhand-Managern und Politikern, als notwendiges Krisenmanagement auf den Trümmern der sozialistischen Planwirtschaft verteidigt, erschien und erscheint diese in den Augen etlicher ostdeutscher Betroffener bis heute als brutale Abwicklungs- oder gar Kolonialbehörde des Westens. Die Dimensionen des Wirtschaftsumbruchs waren in jedem Falle gewaltig - so übernahm die Organisation im März 1990 über 8.000 Betriebe mit vier Millionen Beschäftigten, von denen sie in nicht einmal zweieinhalb Jahren etwa 80 Prozent zum größten Teil an westdeutsche Investoren privatisierte. Zugleich verloren Millionen Menschen im Osten ihre Arbeit. An der Treuhand scheiden sich also immer noch die Geister - auch und gerade um den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung herum. Der Vortrag wird Schlaglichter auf diese bewegte Zeit und die umstrittene Organisation werfen und versuchen, aus zeithistorischer Perspektive die wesentlichen Grundzüge der Ursprünge der Treuhand-Idee sowie ihrer wechselhaften und krisen- wie skandalgeschüttelten Geschichte nachzuzeichnen.
Anmeldung: Alle angekündigten Veranstaltungen werden durchgeführt – wenn Präsenzveranstaltungen nicht möglich sein sollten, dann Online. Deshalb bitte immer bei der Volkshochschule anmelden: www.vhs-duisburg.de oder per Mail: a.sowa(at)stadt-duisburg.de. Für Rückfragen: 0203 / 283 3725.