Mittwoch, 12. Dezember 2018
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Evangelischen Forum Münster e.V., Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Regionale Arbeitsgruppe Münsterland, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. und dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Wenn sie es wollten, konnten die Deutschen etwas über den Holocaust erfahren
Einige wollten dies. Aber was genau wussten sie, und was machten sie mit ihrem Wissen? Ganz offenbar gab es eine breite Spanne an Handlungsweisen. Einige wurden zum Nutznießer der Massenverbrechen, andere wenige zum "Judenretter". Manche waren beides zugleich, Retter verrieten Juden und Täter retteten Opfer. Viele blieben passiv. Der Holocaust wurde weder zu einer Zerreißprobe, noch zu einem Moment der massenhaften Selbstmobilisierung. Anhand von Tagebüchern und Briefen soll der Vortrag die oft erörterte, aber immer noch drängende Frage diskutieren, wie die "Volksgemeinschaft" mit ihrem Wissen um den Massenmord an den Juden umging.
Prof. Dr. Birthe Kundrus ist Professorin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Hamburg. Sie befasst sich multiperspektivisch mit der Geschichte und Nachgeschichte des Nationalsozialismus. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Kolonial geschichte, Geschlechtergeschichte, Theorie und Geschichte der Gewalt sowie Erinnerungskulturen.
Bei der Vortrags- und Diskussionsreihe "Mittwochsgespräche" steht im zweiten Halbjahr 2018 das Thema "1938" im Fokus. Hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren ihre neuesten Forschungen und Werke. Im Anschluss an jeden Vortrag ist eine Diskussion ausdrücklich erwünscht.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen vom Geschichtsort Villa ten Hompel im 2. Halbjahr 2018 finden Sie hier