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Lesung + Gespräch: "Die nationalsozialistischen Krankenmorde in München"

Montag, 13. Januar 2020, 20.00 Uhr

Münchner Kammerspiele, Kammer 1, Maximilianstraße 26, 80539 München

Dies ist eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe München, in Kooperation mit: Gedenkinitiative für die „Euthanasie“-Opfer, Münchner Kammerspiele, NS-Dokumentationszentrum München, kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost, Münchner Volkshochschule

Mindestens 300.000 psychisch kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen

wurden zwischen 1939 und 1945 von Ärzten und Pflegepersonal in Deutschland und Osteuropa ermordet. Initiiert von Adolf Hitlers „Euthanasie“- Erlass vom 1. September 1939 und zentral von Berlin aus gesteuert, wurden die als "lebensunwert“ eingestuften Erwachsenen und Kinder mit Gas, überdosierten

Medikamenten, durch gezieltes Verhungernlassen oder bewusste

Vernachlässigung umgebracht. Die erste Verlegung von Patient*innen in eine

Tötungsanstalt fand vor 80 Jahren, am 18. Januar 1940, aus der Heil- und

Pflegeanstalt Eglfing-Haar statt. Über 2000 Münchner*innen fielen dem Krankenmord zum Opfer. Nach 1945 gerieten diese Verbrechen bald in Vergessenheit, sie wurden verdrängt und geleugnet. Erst nach Jahrzehnten begann

die systematische Erforschung der Gewaltverbrechen. Allmählich werden die

Opfer in das familiäre und kollektive Gedächtnis zurückgeholt.

 

Die Lesung aus historischen Dokumenten lässt ein eindrückliches Bild der

damaligen Geschehnisse entstehen. Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem

Psychiater Michael von Cranach und der Historikerin Sibylle von Tiedemann

statt.

Es lesen Shirin Lilly Eissa und Samouil Stoyanov unter der dramaturgischen

Leitung von Martin Valdés-Stauber.

Die Recherchen stammen von Michael von Cranach und Sibylle von Tiedemann.

 

Tickets unter www.kammerspiele.de oder +49 89 23396600