Rückzugsverbrechen der Wehrmacht. Das Beispiel Osaritschi, Belarus. Podiumsgespräch

Dienstag, 18. März 2014

19.00 Uhr Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin,

Eine Veranstaltung im Rahmen der Initiative "Opfer des deutschen Vernichtungskrieges im Osten". Eine Kooperation von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V., Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

Historische Einleitung:

PD Dr. Christoph A. Rass, Universität Osnabrück

Zeitzeugengespräch mit:

Nadjeschda Kobsarewa (Gomel/Belarus), geb. 1932, und

Tamara Bytschok (Molodetschno/Belarus), geb. 1935

Moderation:

Dr. Jörg Morré, Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst

Die deutsche Besatzungsmacht hinterließ auf ihrem Rückzug aus der Sowjetunion »verbrannte Erde«. Häuser, Brücken, Gleise, Fabriken wurden zerstört und die Zivilbevölkerung zwangsweise evakuiert. Nur diejenigen, die nicht mehr arbeiten konnten, ließ man zurück. Nahe des weißrussischen Dorfes Osaritschi sperrte die Wehrmacht rund 50.000 alte, kranke und minderjährige Menschen in ein umzäuntes Sumpfgebiet und überließ sie ohne irgendeine Versorgung bewusst dem Tod. Als die Rote Armee das Lager nach knapp einer Woche am 18./19. März 1944 befreite, waren 13.000 Menschen tot. Osaritschi steht seitdem synonym für menschenverachtende Rückzugsverbrechen der Wehrmacht an der sowjetischen Zivilbevölkerung.