Dies ist eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe München, in Kooperation mit: Gedenkinitiative für die „Euthanasie“-Opfer, Münchner Kammerspiele, NS-Dokumentationszentrum München, kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost, Münchner Volkshochschule
Mindestens 300.000 psychisch kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen
wurden zwischen 1939 und 1945 von Ärzten und Pflegepersonal in Deutschland und Osteuropa ermordet. Initiiert von Adolf Hitlers „Euthanasie“- Erlass vom 1. September 1939 und zentral von Berlin aus gesteuert, wurden die als "lebensunwert“ eingestuften Erwachsenen und Kinder mit Gas, überdosierten
Medikamenten, durch gezieltes Verhungernlassen oder bewusste
Vernachlässigung umgebracht. Die erste Verlegung von Patient*innen in eine
Tötungsanstalt fand vor 80 Jahren, am 18. Januar 1940, aus der Heil- und
Pflegeanstalt Eglfing-Haar statt. Über 2000 Münchner*innen fielen dem Krankenmord zum Opfer. Nach 1945 gerieten diese Verbrechen bald in Vergessenheit, sie wurden verdrängt und geleugnet. Erst nach Jahrzehnten begann
die systematische Erforschung der Gewaltverbrechen. Allmählich werden die
Opfer in das familiäre und kollektive Gedächtnis zurückgeholt.
Die Lesung aus historischen Dokumenten lässt ein eindrückliches Bild der
damaligen Geschehnisse entstehen. Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem
Psychiater Michael von Cranach und der Historikerin Sibylle von Tiedemann
statt.
Es lesen Shirin Lilly Eissa und Samouil Stoyanov unter der dramaturgischen
Leitung von Martin Valdés-Stauber.
Die Recherchen stammen von Michael von Cranach und Sibylle von Tiedemann.
Tickets unter www.kammerspiele.de oder +49 89 23396600