„Hingeduckt wie ein Tier lauert die Fabrik“. Erich Grisar - ein Autor

Freitag, 17. Mai 2013

19.00 Uhr Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50, 44147 Dortmund,

Reihe „80 Jahre Bücherverbrennung“; veranstaltet von: Steinwache Dortmund und Regionale Arbeitsgruppe Östliches Ruhrgebiet von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

 „Die westfälische Literatur hat […] etwas gutzumachen an Erich Grisar“, schreibt Dieter Sudhoff in seiner Monographie Die literarische Moderne in Westfalen  und hat Recht damit. Grisar (1898-1955) begann als hochambitionierter expressionistischer Autor, schrieb populäre Arbeiter-Sprechchöre, war Journalist, Reisebuchautor, Unterhaltungsschriftsteller. Während des Nationalsozialismus stand Grisar unter Publikationsverbot.
Es sind nicht zuletzt die Brüche, die den Werdegang dieses Autors so spannend machen und Fragen aufwerfen. Bei allem Pendeln zwischen Themen und Genres bleiben jedoch auch Gemeinsamkeiten: Grisars sozial-politische Ader, sein Festhalten am Wohnsitz Dortmund (wo er sich auch als literarischer Organisator hervortat) und vor allem seine brillante Fabulierlust, die ihn zum Schreiben animierte, ja drängte.

Walter Gödden ist Geschäftsführer der LWL-Literaturkommission für Westfalen, Leiter des Museums für Westfälische Literatur und Hochschullehrer an der Universität Paderborn. Zahlreiche Veröffentlichungen und Herausgaben, auch Hörspiele und Essaybände.