Ausstellung: "Steinerne Zeugnisse des Judentums digitalisiert - Jüdische Friedhöfe und jüdisches Leben im 19. Jahrhundert im Landkreis Nordhausen"

Dienstag, 24. Mai 2022 bis Sonntag, 31. Juli 2022

Landespolizeiinspektion Nordhausen, Darrweg 1, 99734 Nordhausen

Dies ist eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Thüringen, in Kooperation mit: Hochschule Nordhausen, Landespolizeiinspektion Nordhausen

Das Themenjahr „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ und „900 Jahre Jüdisches Leben im Freistaat Thüringen“ ist Gelegenheit und Auftrag für jeden interessierten und weltoffenen Menschen, sich dem zunehmenden Antisemitismus in Teilen der Gesellschaft entgegen zu stellen. Dazu bedarf es Kenntnisse über den Glauben der Juden, die Lebensweise, das Wirken in der Gesellschaft, ihre kulturelle Identität, um nur einiges zu benennen und, viel wichtiger, um gegen rechtes Gedankengut argumentieren zu können.

Die Sonderausstellung „Steinerne Zeugnisse des Judentums digitalisiert – Jüdische Friedhöfe und jüdisches Leben im 19. Jahrhundert im Landkreis Nordhausen“ präsentiert zum einen erste Ergebnisse des an der Hochschule Nordhausen durchgeführten Projektes „Digitalisierung jüdischer Friedhöfe im Landkreis Nordhausen“. In Wort und Bild gestaltete Banner informieren über Tod und Bestattung im Judentum und natürlich auch über die jüdischen Friedhöfe in Bleicherode, Ellrich und Nordhausen mit ihren Grabmalen, Symbolen und Grabinschriften sowie über geschichtliche Ereignisse. Auch die nicht mehr existierenden jüdischen Friedhöfe in Sülzhayn und Werna werden auf einem Banner thematisiert. Wenn Orte mit ihrer Geschichte nicht mehr sichtbar sind, so redet man nicht mehr über sie, dann verblasst die Erinnerung. Wohl bei jedem Einzelnen wie auch im Judentum ist dies nicht gewollt, wie es ein jüdisches Sprichwort sagt: „Man stirbt zweimal: Einmal, wenn man stirbt und ein zweites Mal, wenn man vergessen wird.“ Gegen das Vergessen hilft nur das Erinnern, das Sehen, das Nachdenken und das Reden darüber.

Vor dem Tod gab es ein Leben. Aus diesem gewichtigen Grund wird zum anderen der Fokus auf das jüdische Leben im 19. Jahrhundert in Nordhausen gelegt. Für die Retrospektive dienen Banner mit wissenswerten Informationen und zahlreichen Abbildungen sowie Ausstellungsexponate.

Die Ausstellung wird vom 24. Mai bis zum 31. Juli 2022 in der Landespolizeiinspektion in Nordhausen zu sehen sein. Sie dient der Information der Polizeibeamtinnen und -beamten, als zusätzliches Material für die interne Weiterbildung und auch für Besucherinnen und Besucher. Zum Tag der offenen Tür der Landespolizeiinspektion wird sie öffentlich zugänglich sein.

An der Eröffnungsveranstaltung, die am 24. Mai 2022 um 14 Uhr beginnt, werden Vertreter der Thüringer Staatskanzlei, des Thüringer Innenministeriums und des Landratsamtes Nordhausen zugegen sein.

Wir freuen uns auf viele interessierte Besucherinnen und Besucher.