Im Ausschuss für Schule, Kultur, Jugend, Senioren und Sport der Gemeinde Bordesholm einigten sich die Mitglieder am 21.11.2012 auf eine konkrete Bearbeitung der Thematik unter dem Titel „Gedenktafel für Fremdarbeiter in der Finnenhaussiedlung“. Während der Diskussion wurde schnell deutlich, dass das Ziel umfassender formuliert werden musste. Ideen für eine Ausstellung, einen Gedenkstein und eine Broschüre wurden genannt. Christine Hankel (Bündnis 90/Die Grünen) und andere Gemeindevertreter und –vertreterrinnen forderten für die Gemeinde Bordesholm eine intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Am 01.10.2013 erinnerte Reinhard Abitz in der Gemeindevertretung alle an die Weiterarbeit. Daraufhin stellte die SPD Bordesholm im o.g. Fachausschuss am 20.11.2013 den Antrag, das Anliegen zu konkretisieren, es generationsübergreifend auszurichten und auf die Amtsebene zu erweitern. Der Vorschlag, das Projekt zusammen mit der Hans-Brüggemann-Schule durchzuführen, gehörte auch dazu.
Nach Beschluss im Amtsausschuss konstituierte sich der Arbeitskreis „Zwangsarbeiter, -innen und Kriegsgefangene“ am 06.02.2014. Bis zur Vollendung des Buches bzw. der Ausstellung erforderte es
30 weitere Treffen zuzüglich nicht gezählter Interviews, Redaktionsbesprechungen, Absprachen und vielem mehr. Während unserer Arbeit wurde im März 2015 der Beschluss gefasst, dass das Amt Bordesholm Mitglied im Verein „Gegen Vergessen Für Demokratie“ wird. Der Landesvorsitzende, Günter Neugebauer, unterstützt seitdem unsere Arbeit auf Landes- und Bundesebene.
Über drei Jahre haben die Mitglieder des von Ronald Büssow moderierten Arbeitskreises zusammen mit Zeitzeugen, Mitarbeitern der Verwaltung, Bürgermeistern der Gemeinden, den Mitgliedern des Amtsausschusses, Lehrern und Bürgern eine herausragende ehrenamtliche Arbeit geleistet. Am 01.12.2016 vor gut 100 Besuchern hat die Ergebnispräsentation zunächst ihren Abschluss gefunden – der Dank des Amtes gilt allen Beteiligten.
Der erste stellvertretende Amtsvorsteher Ronald Büssow stellte in seiner Begrüßung die Ansätze für die weitere Bearbeitung heraus:
Zum Abschluß lobte Ronald Büssow die Entscheidung der HBS, das veröffentlichte Buch in den Geschichtsunterricht einzubinden: „Das, meine Damen und Herren, ist für mich mit das schönste Feedback: Junge Menschen werden weiter an dem Thema arbeiten – zusammen mit Ihren Lehrern.
Dafür danke ich dem kommissarischen Schulleiter Herrn Thomsen und dem Fachleiter Herrn Kaschmarek.“
Der Amtsvorsteher Torsten Teegen übergab als Geschenk des Amtes 25 Exemplare an Nele Kowalewski und den Schülersprecher Ole Schümann. Beide sind Schüler aus dem 12. Jahrgang der HBS und Gemeinschaftsschüler der ersten Stunde – also ab dem 5. Jahrgang.
Die geladenen Gäste Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Bundesvorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ und Günter Neugebauer, Sprecher der regionalen Arbeitsgruppe Schleswig-Holstein sprachen in ihren Vorträgen über die Gesamtbedeutung des Themas „Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene im Nationalsozialismus 1939-1945“. Beide lobten die herausragende Arbeit, die die Arbeitsgruppe durch die Erarbeitung des Buches und der Ausstellung für die Region geleistet haben.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Kantor der Klosterkirchengemeinde Günter Brand.
Das Buch kann in der Ahlmannschen Buchhandlung bzw. im Museum auf der Klosterinsel für 25 Euro erworben werden. Die Ausstellung ist aktuell im Foyer des Rathauses (im Rahmen der Öffnungszeiten) zu sehen.
Foto von links oben: Jürgen Arp, Uwe Fentsahm, Gerhard Obst, Rolf Pohlmeyer, Klaus Müller, Bernd Schloer,
Ronald Büssow, Nils Lange, Gabriele Voß, Jürgen Schüller, Barbara Becker, Horst Rienau. Quelle: RAG Schleswig-Holstein