Am 11. Mai feierte Hildegard Hamm-Brücher, ehemalige Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Mitglied bei Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., ihren 90. Geburtstag. Wer sie kennt, der weiß, dass die FDP-Politikerin trotz ihres hohen altern noch sehr engagiert und umtriebig ist. So hat sie einen „Münchner Bürgerpreis“ gestiftet, der sich wie unsere Vereinigung gegen Vergessen und für Demokratie wendet. Dazu hat sie in München eine Stiftung ins Leben gerufen, deren Geschäftsführung die Sprecherin unserer RAG München, Ilse Macek, übernommen hat. So konnte am 9. Mai 2011, zwei Tage vor Hildegard Hamm-Brüchers 90. Geburtstag, der Münchner Bürgerpreis zum ersten Mal verliehen werden.
Die Preisträger sind zwei Münchner Schulen und ein junges Filmteam. Der Hauptschule an der Schleißheimer Straße 275 wurde der Preis zuerkannt, weil eine Schülergeschichts-werkstatt unter Anleitung ihres Rektors die Geschichte des Stadtteils Milbertshofen während der NS-Diktatur erforschte.
Das städtische Sophie-Scholl-Gymnasium erhielt den Preis, weil die Schülerinnen und Schüler durch unterschiedliche Projekte und Aktivitäten immer wieder auf die Namensgeberin der Schule hinweisen.
Das Team des Dokumentarfilms „Kick it like Kurt“ bekam den Preis für das Wachhalten der Erinnerung an die NS-Zeit und das Engagement für ein demokratisches Zusammenleben heute. Auf der Folie der Münchner Fußballgeschichte und anhand der Biografie des jüdischen FC-Bayern- Präsidenten Kurt Landauer zeigt der Film, wie nachahmenswert Offenheit, Solidarität und Toleranz sind.
Einen Ehrenpreis erhielt unser Gründungsvorsitzender Dr. Hans- Jochen Vogel für sein langjähriges Engagement für Menschenrechte, demokratische Werte und Nächstenliebe. Für unsere Vereinigung nahm auch Cornelia Schmalz-Jacobsen, stellvertretende Vorsitzende von Gegen Vergessen – für Demokratie e.V., an der Preisverleihung in München teil.
Die von Dr. Hildegard Hamm-Brücher initiierte Stiftung wird von der städtischen Stiftungsverwaltung im Sozialreferat verwaltet. Der Münchner Bürgerpreis soll in der Regel alle zwei Jahre vergeben werden.