Herbert Westenburger erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande

Der Hessische Justizminister, Jörg-Uwe Hahn, überreichte am 25. August in Wiesbaden das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an unser Mitglied Herbert Westenburger. Er würdigte das unermüdliche Engagement des Geehrten seit dem Kriegsende bis heute in der freien Jugendarbeit. „Seit vielen Jahren berichten Sie als Zeitzeuge vor Schulklassen und Studierenden in fesselnden Vorträgen über Ihre Auseinandersetzungen mit dem NS-Staat und geben Ihre damit verbundenen Erinnerungen als Mahnung weiter. Ich freue mich sehr, dass ich Sie heute für Ihr herausragendes Wirken mit dem Bundesverdienstkreuz auszeichnen darf“, betonte Justizminister Jörg-Uwe Hahn.

Seit vielen Jahren berichtet Herbert (Berry) Westenburger in Frankfurt und Umgebung von seinen Erlebnissen während der Zeit des Nationalsozialismus. Seine Mutter wurde als "Halbjüdin" in Auschwitz umgebracht. Der heute 90jährige schildert in seinen Jugenderinnerungen „Wir pfeifen auf den ganzen Schwindel“, wie eine Gruppe von Freunden während der NS-Zeit trotz Haft und Gestapoterror in der Wanderbewegung der "Bündischen Jugend" ihre Ideale weiterverfolgte. Nach dem Krieg baute er zusammen mit seinen Freunden die "Hessische Jungenschaft" auf. Für seinen standhaften Widerstand wurde Westenburger nach dem Krieg durch die Stadt Frankfurt mit der Johanna-Kirchner-Medaille ausgezeichnet.

Herbert Westenburgers bewegtes Leben ist auch Bestandteil der „Bibliothek der Alten“ des Historischen Museums Frankfurt. Mit der Regionalen Arbeitsgruppe Rhein-Main von „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ führt er regelmäßig Lesungen durch.

Andreas Dickerboom ist Sprecher der RAG Rhein-Main.