Gedenken an Opfer der NS-„Euthanasie“-Morde

Statement von Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Vorsitzender von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. (27. Januar 2017)

Während der heutigen Gedenkstunde im Deutschen Bundestag kommen Angehörige von Opfern der NS-„Euthanasie“ zu Wort, deren Stimmen lange Zeit in der Öffentlichkeit kaum gehört wurden. Die Opfer der Patientenmorde befanden sich in einem Erinnerungsschatten, wie Bundespräsident Joachim Gauck es treffend formuliert hat.

Erst in den letzten Jahren finden die Opfer der Euthanasie eine wachsende Beachtung in der Erinnerungskultur, so in der 2014 geschaffenen Gedenkstätte in Berlin und in ebenfalls erst in jüngerer Zeit - vor allem an den Orten der Morde - entstandenen Ausstellungen. Der Erinnerung an das Geschehen dient auch der 2016 geschaffene Film „Nebel im August“ von Regisseur Kai Wessel.

Gegen Vergessen - Für Demokratie wird sich weiter dafür einsetzen, dass die Opfer der Patientenmorde im Nationalsozialismus nach jahrzehntelangem Verdrängen und Verschweigen ihre Gesichter und Namen zurückbekommen und über das ungeheuerliche Geschehen aufgeklärt wird.