Die Regionalstudie über den Widerstand im Westerwald untersucht die späte Beschäftigung mit dem Thema seit der Mitte der 1990er Jahre. Wie Autor Carsten Gerz herausarbeitet, war erst dann eine Würdigung und Erinnerung an lokalen Widerstand im Westerwald möglich. Besonders fällt dabei eine kleine Gruppe von Zeugen Jehovas auf, die "standhaft in ihrer regimekritischen Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus" blieb. Zusammenfassend muss Autor Gerz feststellen, dass es auch im Westerwald kaum mehr als vereinzelten und punktuellen Widerstand gegeben habe. Diese Einzelpersonen stammten aus dem parteipolitischen, dem kirchlichen und dem gewerkschaftlichen Umfeld, als Organisationen sind lediglich die Ortsgruppen der KPD nennenswert. Die Veröffentlichung thematisiert anhand von neun Biografien, wie die Erinnerungskultur im öffentlichen Raum und im Bewusstsein der Menschen repräsentiert ist. Das Fazit dazu fällt ernüchternd aus: "Bezogen auf den Widerstand bleibt festzustellen, dass auch nach fast 70 Jahren davon nichts umgesetzt wurde; abgesehen von zwei Straßenschildern."
Carsten Gerz: "Diese Brut wird in Deutschland ausgerottet werden". Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Westerwald
Lasterbacher Hefte - Beiträge zur Heimatgeschichte
Schreibwerkstatt SCHRIFT:gut, Wersternohe 2014
48 Seiten, 8,00 €
ISSN: 0176-117x