Stolperstein-Beschluss des Kreistages ist wegweisend

Presseerklärung der Landesarbeitsgemeinschaft Schleswig-Holstein

 

Der einstimmig gefasste Beschluss des Kulturausschusses des Kreistages, auf Empfehlung der SPD-Fraktion 5000 € für die Anbringung von sogenannten QR-Codes bei im Kreisgebiet verlegten Stolpersteinen zur Verfügung zu stellen, ist wegweisend und nachahmenswert. Dies hob der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der überparteilichen Vereinigung "Gegen Vergessen-Für Demokratie", Günter Neugebauer, hervor. Die Kulturstiftung des Kreises ist  mit der Umsetzung des Beschlusses beauftragt worden.
Mit dem QR-Code könnten sich Einwohner und Gäste des Kreises künftig mit ihrem Smartphone unmittelbar über das Schicksal der vielen ehemaligen Mitbürger informieren, die nur wegen ihres jüdischen Glaubens und oder jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten in der Zeit von 1933 bis 1945 gedemütigt, verfolgt und ermordet worden sind.
Mit der vom Künstler Gunter Demnig 1992 begonnenen Verlegung von Stolpersteinen wird auch im Kreis Rendsburg-Eckernförde vor den ehemaligen Wohnhäusern an die Opfer des NS-Holocaust erinnert. "Mit der Darstellung ihres Lebensschicksals bekommen die NS-Opfer neben den in Stolpersteinen auf Messingtafeln  geprägten Namen auch ein Gesicht", meinte Neugebauer. Angesichts der Zunahme von antisemitistischen Äußerungen und Anfeindungen gegenüber Juden  müsse gerade unsere Jugend daran erinnert werden, wohin der Juden-Hass der Nazis geführt habe und dass es nach diesen Erfahrungen keine Ausgrenzung jüdischen Lebens mehr geben dürfe.
Die Landesvereinigung von "Gegen  Vergessen-Für Demokratie" will sich jetzt dafür einsetzen, dass der Rendsburger Beschluss "bundesweit Schule macht".