Geschichte im Fluss. Flüsse als Europäische Erinnerungsorte

Flüsse sind in in Mode. Gleichzeitig wissen wir wenig über ihre Geschichte. Und wenn, dann ist das, was wir wissen, eine Hinterlassenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts. Einer Zeit, in der die Flüsse als "natürliche Grenzen" national aufgeladen und zur Kulisse von Geschichtspolitik wurden. "Geschichte im Fluss" widmet sich sich den Flüssen dagegen als grenzüberschreitende Erinnerungsorte. Wenn man ihre Geschichte und Gegenwart nicht nur aus einer nationalen Perspektive betrachtet, sondern in einen Dialog mit den Nachbarn tritt, sind sie die besten Botschafter Europas. Und, gerade in Zeiten der Krise, ein Gegengift gegen die Renationalisierung der Erinnerung in Europa. Oder, wie es György Konrad einmal formulierte: "Wer den Fluss achtet, der achtet seinen Nächsten."

26 Autorinnen und Autoren aus sieben Ländern schreiben in "Geschichte im Fluss" über den Rhein, die Oder und die Memel und treten in einen Dialog über Geschichte und Gegenwart an ihren Ufern. Gestartet wurde das Dossier bei einer Pressekonferenz mit Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung. Er sagte "Geschichte im Fluss" sei ein "Paradebeispiel für die Europäisierung von Geschichte".

Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt, das ich für die Bundeszentrale entwickelt habe und koordinieren darf, nach mehr als zwei Jahren Arbeit nun den ersten Schritt getan hat. Im Frühjahr folgen dann Elbe, Donau und Weichsel. Zum Start der zweiten Runde wird es außerdem ein Symposium mit internationalen Wissenschaftlern geben, die sich darüber austauschen,  welche Geschichte Flüsse schreiben und wie sich ihre Rolle im Spannungsfeld zwischen "Symbolen der Konfliktgeschichte" und "grenzüberschreitenden Erinnerungsorten" geändert hat. Das Symposium ist gleichzeitig eine erste Evaluation des Projekts.

Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei allen bedanken, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben.

Geschichte im Fluss finden Sie hier:
www.bpb.de/geschichteimfluss

Viel Spaß beim Entdecken

Mit herzlichen Grüßen,

Uwe Rada