Buchhinweis

Ingrid Dietsch: Gespräche vom Kriege

"Es ist ein Vermächtnis", sagte einer zu Ingrid Dietsch während des Gesprächs. Alle, die in dieser Sammlung zu Wort kommen, gehören zu den Letzten, die noch eine Ahnung vermitteln können, wie sie den Zweiten Weltkrieg und die Nazizeit erlebt haben. Vergessen geglaubte Gefühle, die seinerzeit Ungläubigkeit, Bedrohung, Angst, Ausgeliefertsein oder auch Schuld hervorriefen, tauchen aus der Erinnerung wieder auf. Die Rede ist von der beklemmenden Atmosphäre der Zeit und von zum Teil nicht bekannten Vorgängen. Unterschiedlich ist Erinnerungsvermögen und Sich-Erinnern-Wollen ausgeprägt. Kann man die Vergangenheit nicht ruhen lassen? Nein, kann man nicht. Denn Wiederholungsgefahr besteht immer. Die verschiedenen Perspektiven werden jeweils nach Kapiteln beleuchtet: der Blick auf Deutschland vom Ausland, die Erfahrungen von Soldaten, die Bombennächte in deutschen Großstädten, das Kriegsende und viele weitere Facetten.

Ingrid Dietsch lebt in Hannover und arbeitete bis zu ihrer Pensionierung an der dortigen Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek. Gesprächspartner fand die Autorin in unterschiedlichen sozialen Schichten. Sie sprach u.a. mit Wolfgang Held, Ernst Gottfried Mahrenholz, Elisabeth Messerschmidt, Walter Georg Olms, Julia Dingwort-Nusseck, Siegfried Seifert und Hans-Jochen Vogel.

 

Ingrid Dietsch Gespräche vom Kriege. Gesammelte Erfahrungen und Einsichten

Wartburg Verlag, Weimar 2013

204 Seiten, 16 €

ISBN 978-3-86160-414-3