Konformismus und Nonkonformismus im Alltag der DDR

Dienstag, 26.03.2013 - Donnerstag, 28.03.2013

Eine Veranstaltung der Promotionsförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Regionalgruppe Mittelrhein von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Die Wissenschaft wendet sich seit 1989 den Fragen nach staatlicher und behördlicher Verfolgung und Repression sowie den politischen Strategien der herrschenden Eliten in der DDR zu. Es bleiben oft Fragen zum Alltag offen: Die Erkundung von Wechselwirkungen zwischen Kult, Kultur und Tradition, Gesellschaft und Individuum, biografi schen und kollektiven Narrativen, öffentlichen und privaten Kommunikationsräumen und Formen individueller Anpassung und Abgrenzung sind wesentlich, um die Geschichte der DDR zu erzählen und gesellschaftlich zu verarbeiten. Eine erste Perspektive auf diese Fragen kann eine Schärfung der zu Grunde gelegten Begriffe sein, wie „Macht“,„Widerstand“, „öffentlich“ und „privat“, „ Gemeinschaft“ und „Individuum“ sein. Eine zweite, notwendige Perspektive besteht in einer zeit- und mentalitätsgeschichtlichen Betrachtung des (politischen) Alltagslebens der DDR. Sie impliziert u. a. Fragen nach Grenzen zwischen Widerstand und Nonkonformismus und zwischen Passivität und Konformismus. Eine dritte Perspektive stellt die Rezeptions- und Erinnerungskultur nach der „Wende“ dar.

Das Seminar widmet sich diesen Themenkreisen in Fachvorträgen und Workshops. Eingebettet ist eine Abend veranstaltung mit dem Zeitzeugen Wolfgang Tiefensee (MdB/SPD), der in der Nachfolge von Joachim Gauck den Vorsitz von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. übernommen hat.
Es richtet sich an Promovierende, Studierende und an ein wissenschaftlich interessiertes Publikum.

PROGRAMM
Dienstag, 26.03.2013
16.30 Uhr Kennenlernen, Erwartungsabfrage
17.00 Uhr Eröffnungsvortrag:
Zeitzeugenarbeit in der
DDR-Geschichte
Christian Ernst, Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung
18.30 Uhr freie Abendgestaltung

Mittwoch, 27.03.2013
10.00 Uhr Impulsvorträge
Die DDR als Arbeiterstaat?
Professor Dr. Christoph Kleßmann, Zentrum für Zeithistorische Forschung Berlin
Individualität und Kollektivität in der DDR
Dr. Hans-Joachim Maaz, Choriner Institut für Tiefenpsychologie und psychosoziale Prävention e.V., Halle/Saale
Konformismus und Widerstand in der DDR.
Begriffliche Vorüberlegungen
Professor Michael Schneider, Universität Bonn
13.00 Uhr Mittagsimbiss
14.00 Uhr Arbeiten in den Workshops
Workshop 1
Konformismus/ Nonkonformismus
Dr. Ursula Bitzegeio / Sören Zöger /Raiko Hannemann
Workshop 2
Kult/Kunst/Kultur
Karsten Greve / Julia Feurich / Torben Ibs
Workshop 3
Öffentliche u/o private Räume;
Familie und Sexualität
Christian Mehrmann / Eva Schäffler
16.15 Uhr Vorstellung der Zwischenergebnisse im Plenum
18.00 Uhr Abendveranstaltung mit Wolfgang Tiefensee, Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.
Abendvortrag
Die DDR in der Zeitgeschichte
Professor Dr. Martin Sabrow, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Berlin
Die DDR als biografi scher Raum
Gespräch mit Wolfgang Tiefensee und Prof. Dr. Friedhelm Boll, Universität Kassel

Donnerstag, 28.03.2013
10.00 Uhr Die DDR im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
(Museumsbegleitung)
13.00 Uhr Mittagsimbiss
14.00 Uhr Arbeiten in den Workshops II
Workshop 1
Literarische Verarbeitungen
Ingo Reiff / Aaron Langenfeld
Workshop 2
Filmische Verarbeitungen
Jana Hartmann / Lea Wohl
16.00 Uhr Abschlussrunde
16.30 Uhr Abfahrt

Unterbringung:
Max-Hostel
Maxstraße 7
53111 Bonn
www.max-hostel.de

Seminarleitung:
Jana Hartmann
Sprecherin HSG Köln
0176 6200 2075
Jana.V.Hartmann(at)googlemail.com
Aaron Langenfeld
Sprecher HSG Köln
0176 2050 8587
aaron.langenfeld(at)uni-paderborn.de
Ingo Reiff
Promotionsstipendiat (ehem.)
015771434267
i.reiff(at)gmx.com
Dr. Ursula Bitzegeio
Referentin Promotionsförderung
Friedrich-Ebert-Stiftung
Tel.: 0228 883 7914
ursula.bitzegeio(at)fes.de

Seminarorganisation:
Julia Vater
Friedrich-Ebert-Stiftung
Godesberger Allee 149
53175 Bonn
Tel.: 0228 883 7940
julia.vater(at)fes.de