Ingeborg Hecht-Studniczka erlebte als Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter während der NS-Zeit als so genannter „Mischling 1. Grades“ Demütigung und Ausgrenzung, der Zugang zu Abitur und Studium blieb ihr verwehrt. Ihr Vater wurde im November 1938 für sechs Wochen ins KZ Sachsenhausen verschleppt und misshandelt. Im Juli 1943 sah sie ihren Vater zum letzen Mal, bevor er nach Theresienstadt deportiert und 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurde.
Seit 1954 lebte Ingeborg Hecht-Studniczka als Journalistin und Autorin in Freiburg. Eine nachhaltige bundesweite und internationale Resonanz erfuhr ihr biografisch-dokumentarisches Buch „Als unsichtbare Mauern wuchsen. Eine deutsche Familie unter den Nürnberger Rassegesetzen“, das 1984 erschien, mehrfach neu aufgelegt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Seit 1984 erzählte sie Jugendlichen und Erwachsenen in unzähligen Veranstaltungen bis heute von ihren Erlebnissen in der NS-Zeit und fordert ihr Publikum auf, sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen.
Über ihre Erfahrungen als Zeitzeugin hat sie 1991 das Buch „Von der Heilsamkeit des Erinnerns“ veröffentlicht, dessen Titel ihr Lebensmotto geworden ist.Seit 1996 war Frau Hecht-Studniczka Mitglied von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Sie wurde für ihre unermüdliche Erinnerungsarbeit mehrfach geehrt, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz. 2007 wurde Frau Hecht-Studniczka zum Ehrenmitglied von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. ernannt.