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Darmstädter Netzwerk „Zukunft Europa“ stellt Aufruf zur Europawahl vor

Am Mittwoch, den 6. März 2019 hat ein Darmstädter Netzwerk für ein weltoffenes, tolerantes und soziales Europa, in dem sich siebzehn (17) Institutionen und Organisationen aus dem zivilgesellschaftlichen, religiösen und sportlichen Umfeld aus Darmstadt zusammengefunden haben, im Offenen Haus (Sitz des evangelischen Dekanats Darmstadt-Stadt) einen Aufruf zur Europawahl am 26. Mai 2019 öffentlich vorgestellt.

Unter der Überschrift: Wählt Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit und Solidarität rufen alle beteiligten Institutionen zu einer hohen Wahlbeteiligung am 26. Mai 2019 und dazu auf, „Parteien zu wählen, die für ein weltoffenes, tolerantes und soziales Europa eintreten.“

Den Weg zu einem gemeinsamen Europa und zu einer wachsenden Zusammenarbeit der Länder hält das Netzwerk für „einen großen historischen Fortschritt“, der weiter ausgebaut werden müsse. Freiheit, Gleichheit und Solidarität seien Grundwerte, die es zu bewahren und zu verwirklichen gelte. „Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus sind Grundübel, die ein friedliches Zusammenleben der Völker verhindern. Sie waren die Ursachen für Krieg und Gewalt in Europa und dürfen nie wieder das politische Handeln bestimmen und müssen bekämpft werden“, heißt es wörtlich.

Für Jörg Mattutat, den Sprecher von Pulse of Europe Darmstadt, kommt der Aufruf des Netzwerks gerade zur rechten Zeit: „Der Start dieses Darmstädter Netzwerks fällt zusammen mit unserer Pulse of Europe-Kampagne zur Förderung der Wahlbeteiligung: Was immer du wählst, wähl Europa. Die Ziele des Netzwerks sind identisch mit unseren. Gemeinsam verstärken wir unsere Schlagkraft.“

Die Dekanin des Evangelischen Dekanats Darmstadt-Stadt, Ulrike Schmidt-Hesse, ergänzt: „Für eine gute Zukunft brauchen wir mehr Europa. Und die EU braucht Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine Politik des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung stark machen.“

Die beteiligten Institutionen sehen die Notwendigkeit eines öffentlichen Aufrufs zur Wahlteilnahme am 26. Mai vor allem in diesen aktuellen Entwicklungen begründet:

  • Die knappe Wahlentscheidung in Großbritannien für den Brexit und die Wahlabstinenz einer großen Zahl junger Wählerinnen und Wähler haben deutlich gemacht, auf wie wackeligen Füßen die Zukunft Europas steht,
  • Eine populistische und nationalistische Rechte bläst in vielen europäischen Ländern zum Kampf gegen ein Europa der Freizügigkeit und Toleranz. Ihr geht es um einen Rückzug auf nationale Eigenständigkeiten und um eine Schwächung der europäischen Institutionen. Dem muss man sich entgegenstellen,
  • Die Wahlbeteiligung an den Wahlen zum Europäischen Parlament war nie besonders hoch. Viele Errungenschaften der europäischen Völkergemeinschaft sind zur puren Selbstverständlichkeit geworden – ein offener Grenzverkehr, europäische Kultur- und Sportveranstaltungen, ein offener Markt für Waren, freiere Möglichkeiten der Arbeitsplatzwahl, offene Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten in den Ländern der EU u.a. mehr. Sie sind aber keine Selbstverständlichkeiten und können zurückgenommen werden.


Klaus Müller, der Sprecher von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. in Südhessen sieht die Aufgabe seines Vereins daher vor allem darin, den jungen Menschen klar zu machen, dass es am 26 Mai auch auf ihre Stimme ankommt „Die Zukunft in Deutschland und in Europa hängt ganz wesentlich davon ab, wie das europäische Parlament zusammengesetzt ist. Darum muss es am 26. Mai es vor allem auch ein deutliches Zeichen der Jugend für Europa und gegen diejenigen geben, das das Rad der Geschichte zurückdrehen wollen.“

Die Unterzeichner des Aufrufs sind sich darüber im Klaren, dass die gegenwärtige politische Situation Europas politische, wirtschaftliche und soziale Defizite aufweist. Darum trete das Netzwerk ganz bewusst für eine Europa ein, das sich auch als soziales und ökologisches Projekt versteht. „Der Kampf für eine Anpassung von Lebenschancen, gegen Arbeitslosigkeit und für soziale Standards, die diesen Namen verdienen, gehört unabdingbar dazu wie ein gemeinsamer Schutz der Umwelt. Nur das garantiert ein friedliches Europa.“ heißt es im Aufruf abschließend. 

Dateien:
Aufruf_Zukunft_Europa.pdf651 Ki