Von David ben Joel von Diespeck
über Grete Weil bis zu Sigmund Dispeker
Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie
Begrüßung und Einführung: Bettina Nir-Vered
Vortrag: Ilse Vogel
Lesung mit Claus Obalski und Roland Astor
Musikalische Umrahmung: Motive aus „Lieder ohne Worte“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit Johannes und Friedamaria Wallbrecher, Klavier und Bratsche
David ben Joel von Diespeck war ein namhafter Rabbiner des 18. Jahrhunderts, er entstammte der kleinen Ortschaft Diespeck im Fränkischen. Prominente Nachfahren seiner Familie, waren die Schriftstellerin Grete Weil und Sigmund Dispeker, ein vor dem Zweiten Weltkrieg bekannter Kasseler Journalist.
Das in diesem Sommer erschienene Werk über den Rabbiner David von Diespeck von Ilse Vogel sowie die unlängst von Ernst Klein und Mechthild Wallbrecher herausgegebenen Lebenserinnerungen des Sohnes von Sigmund Dispeker, Joel Dorkam-Dispeker „Stacheln im Honig“ sind der Anlass, an die Bedeutung und Verfolgungsgeschichte dieser Familie zu erinnern, die exemplarisch deutsch-jüdische Geschichte vergegenwärtigt.
Gelehrsamkeit und Einfluss des Rabbinats, das jüdische Leben auf dem Lande, das friedliche Miteinander von jüdischer und nichtjüdischer Bevölkerung, die Zeit der so genannten jüdischen Emanzipation, Leben und Verfolgungsschicksal der Familiennachfahren im 20. Jahrhundert kommen zur Sprache. Die interessante Geschichte einer in Deutschland Jahrhunderte ansässigen Familie endete jäh mit der mörderischen Verfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus.
Ilse Vogel ist Privatforscherin. Sie untersucht Gedenkorte jüdischen Lebens in Franken und hat dazu mehrere Arbeiten veröffentlicht.
Ernst Klein ist Sprecher der Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie für Nordhessen und Südniedersachsen und setzt sich in seinem Ehrenamt gegen das Vergessen der Verbrechen der NS-Zeit und die aktive Erinnerung an deren Opfer ein.
Mechthild Wallbrecher ist Münchner Bürgerin und engagiert sich persönlich zusammen mit ihrer Familie ebenfalls im Bereich der Erinnerungsarbeit