Eröffnung der Ausstellung: "Sendling arisiert. Jüdische Nachbarn: entrechtet - beraubt – vertrieben“

Donnerstag, 20. Oktober 2016

, 19.00 Uhr

Sendlinger Kulturschmiede, Daiserstraße 22, 81371 München ,

Veranstalter: INITIATIVE HISTORISCHE LERNORTE SENDLING, Sendlinger Kulturschmiede, Daiserstraße 22, 81371 München, V i S d P: Gabi Duschl-Eckertsperger, Programmplanung und Redaktion Projekt-Förderung und Kooperation: Landeshauptstadt München, Kulturreferat, Bezirksausschuss 6 Sendling, Gegen Vergessen – für Demokratie e.V., RAG München

Grußworte: Dr. Sabine Schalm, Kulturreferat der Landeshauptstadt München und

Marcus Lutz, Bezirksausschuss 6 Sendling

Zur Ausstellungseröffnung liest Sabine Kastius aus Victor Klemperer, Heimrad Bäcker und Lion Feuchtwanger, musikalisch begleitet von Sebi Tramontana, Posaune.

Arisierung – ein beschönigender NS-Begriff, der weit zutreffender mit gewaltsamer Verdrängung der Juden aus allen Lebensbereichen (Schule, Universität, Vereinsleben, Berufsverbote, Wohnbeschränkungen, Ausschaltung aus der Wirtschaftstopographie) beschrieben wäre.

Wie sah dieser Raubzug in Sendling aus?

Was geschah mit dem Eigentum der deportierten Nachbarn, den Häusern, den Grundstücken, den Firmen, den Betrieben, den Wohnungen, den Möbeln, der Kunst, den Büchern, den Spielsachen, dem Silber, dem Porzellan, dem Schmuck, der Wäsche…

Wer mag sich daran erinnern? – An die Atmosphäre zwischen den Hausbewohnern und den „verdienten Volksgenossen“, die die Wohnungen der vertriebenen Nachbarn belegten?

Wir setzen auf die anschauungsreiche Vor-Ort-Erläuterung – auf das Lernen am Historischen Ort – konzentriert auf Untersendling zwischen Daiser-, Lindwurm-, Impler-, Kyrein-, Aberle-, Oberländer- und Lindenschmitstraße. Überall dort sind Beispiele für die Arisierung betroffener Nachbarn dokumentiert, aber auch solche der Ariseure und der „ganz normalen“ Leute, die im Kleinen, ganz Persönlichen schon profitierten.