Der Rückblick auf die Entstehung der beiden deutschen Diktaturen im 20. Jahrhundert zeigt: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, auch wenn sie im Westteil Deutschlands nun seit mehr als 60 Jahren verankert ist. Die Staatsgewalt kann nur vom Volke ausgehen, wenn die Bürgerinnen und Bürger mittun und bereit sind, Demokratie aktiv zu gestalten. Deshalb unterstützt Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. ehrenamtliches Engagement für einen auf Toleranz und Dialog setzenden Zusammenhalt in der Gesellschaft. Eine zentrale Erfahrung gibt der Verein dabei gern weiter: Engagement kostet nicht nur Zeit und Arbeit, es gibt den Engagierten auch viel zurück. Der Einsatz für ein demokratisches Miteinander lohnt sich immer.
Haltung zeigen! Aber wie? Demokratische Kompetenz vermitteln für eine engagierte Zivilgesellschaft
Seit Januar 2017 unterstützt das Projekt „Haltung zeigen!“ bundesweit Vereine und Verbände, die durch das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ gefördert werden. Ziel ist es, Haupt- und Ehrenamtlichen eine demokratische Kompetenz zu vermitteln, die sie befähigt, innerhalb ihrer Verbände wie auch gesamtgesellschaftlich zu agieren. Themen wie der Umgang mit menschenfeindlichen Äußerungen, mit Veränderung oder Konflikten finden Eingang in die Fortbildungen. Zudem geht es darum, die Akteure in den Institutionen bei dem Aufbau demokratischer Handlungsstrukturen zu unterstützen.
Blended Learning Angebot „Demokratiekompetenz“
Gemeinsam mit dem Caritasverband für die Diözese Münster e. V. hat Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. eine Online-Lernplattform entwickelt, die für Blended Learning Fortbildungen genutzt werden kann. Die Teilnehmenden werden in diesem Projekt zu Demokratieförderern ausgebildet. Hierzu durchlaufen sie eine Qualifizierung mit mehreren Präsenzmodulen sowie Onlinephasen und entwickelten im Tandem eigene Projekte in ihren Einrichtungen. Der inhaltliche Fokus der Ausbildung lag auf der kritischen Auseinandersetzung mit Diskriminierung am Arbeitsplatz sowie auf der Stärkung demokratischer Werte im Umgang mit Menschen in den jeweiligen Einrichtungen.
Modulare Weiterbildung für die Partnerschaften für Demokratie im Bundesprogramm „Demokratie leben!“
Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. unterstützt in Zusammenarbeit mit PARTS Gesellschaft für soziale Praxis und Projekte mbH Kommunen bei der Arbeit gegen demokratie- und menschenfeindliche Tendenzen. Zielgruppe sind die über 300 Koordinierungs- und Fachstellen, die im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ Handlungskonzepte zur Stärkung von Demokratie und Vielfalt entwickeln und umsetzen. Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. bietet ein Qualifizierungsprogramm für die Akteure vor Ort an.
Demokratie ist wichtig. Punkt!
Für das Projekt stellt die Berliner Geschäftsstelle von Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. in Kooperation mit anderen Bildungsträgern praxisorientierte und alltagsnahe Veranstaltungsformate zur Verfügung, die von Interessierten kostenfrei gebucht werden können. Die Schwerpunktthemen sind: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Diktatur und Demokratie, Muskeln für die Demokratie, Gesellschaft in Vielfalt. Im Projekt kann auf einen Referentenpool zurückgegriffen werden.
Demokratiegeschichte als Beitrag zur Demokratiestärkung
Die Grundidee in diesem Themenfeld ist es, aus der Beschäftigung mit Geschichte Impulse für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft zu gewinnen. So wurde der Blog www.demokratiegeschichten.de, ins Leben gerufen, auf dem zahlreiche Beiträge zu Geschichte und Alltag der Demokratie erschienen sind. Flankiert wird dieses Angebot durch Workshops und Seminare zum Thema Demokratiegestaltung und Demokratiegeschichte.
Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“
Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft „Orte der Demokratiegeschichte“, die sich am 1. Juni 2017 gegründet hat. Gemeinsames Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, die Wahrnehmung der deutschen Demokratie- und Freiheitsgeschichte lokal, regional und deutschlandweit zu fördern.