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Presseerklärung

Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. begrüßt Aufhebung der Ehrenbürgerschaft eines verurteilten Kriegsverbrechers durch die Gemeindevertretung Aukrug

Wir begrüßen, dass die Gemeindevertretung Aukrug auf Drängen der bundesweiten und überparteilichen Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. in ihrer letzten Gemeinderatssitzung die 1933 verliehene Ehrenbürgerschaft an den in den Niederlanden verurteilten Kriegsverbrecher Friedrich Christiansen aufgehoben hat. Dies erklärte der Sprecher der regionalen Arbeitsgruppe Schleswig-Holstein, der ehemalige Landtagsabgeordnete Günter Neugebauer. Der in öffentlicher Sitzung am 16. Juli 2015 einstimmig gefasste Beschluss war erst jetzt bekannt geworden. 

Christiansen war am 16. Juni 1933 zum Ehrenbürger der Gemeinde Innien ernannt worden, eine der Vorgänger-Gemeinden von Aukrug.

Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. hatte auf Aberkennung der Ehrenbürgerschaft gedrängt, nachdem sie der Vereinigung im Frühjahr bekannt geworden war.

Friedrich Christiansen war während der nationalsozialistischen Besetzung der Niederlande der oberste Wehrmachtsbefehlshaber. In dieser Funktion war er unter anderem Verantwortlich für eine Strafaktion gegen alle Bewohner der Gemeinde Putten im Jahr 1944. Er befahl die Niederbrennung der Ortschaft und die Deportation der 660 männlichen Bewohner in deutsche Konzentrationslager. Insbesondere in Neuengamme bei Hamburg und dessen Außenlager im nordfriesischen Ladelund wurden 540 der Deportierten ermordet. Christiansen wurde für diese Tat und für weitere Willkürakte nach dem Krieg in Holland zu 12 Jahren Haft verurteilt.

Neugebauer bedauert, dass die Gemeinde Aukrug sich nicht früher von den Kriegsverbrechen ihres Ehrenbürgers distanziert hat. So hat die Heimat-Gemeinde Wyk auf Föhr bereits am Mai 1980 nach heftiger, auch in überregionalen Zeitungen geführten Diskussionen beschlossen, die Ehrenbürgerschaft von Christiansen abzuerkennen.

 

Kontakt:

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Sprecher: Günter Neugebauer

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