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Orte des Erinnerns: Zwei Lesungen und eine Ausstellung

LEUTKIRCH – Seit 2011 gibt es die Leutkircher Initiative „Orte des Erinnerns“. Mit ihrer letzten großen Aktion, der Odyssey des englischen Bildhauers Robert Koenig, trug die Initiative im Sommer 2013 die Möglichkeit einer neuen Gedenk- und Erinnerungskultur in die Stadt und Region. Nun lädt die Initiative in Kooperation mit dem Verein „Gegen Vergessen für Demokratie“, der Volkshochschule und Buchhandlung Kappler  in diesem Herbst zu einer Veranstaltungstrilogie ein, die zwei Lesungen und eine Ausstellung beinhaltet.

„Vor der Wand“, heißt der der Roman von Prof. Dr. Michael Göring, den er in einer Autorenlesung am Dienstag, 14. Oktober um 20 Uhr im Bocksaal vorstellen wird. Göring, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Hamburg, beschreibt eine Vater-Sohn-Geschichte der 1960 und 70er Jahre in Deutschland. Eine typische Mittelstandsfamilie, die Vater- und Kriegsgeneration hüllt sich in Schweigen, der Sohn hört laute Rockmusik, trägt lange Haare – und stellt Fragen. Antworten bleiben – vorerst – aus. Ein Roman um Schuld und Sühne über Generationen hinweg (Osburg Verlag, 2013).

Am Montag, 10. November liest Autorin Katharina Stegelmann aus ihrem Werk „Bleib immer ein Mensch“ (Aufbau Verlag, 2013). Beginn ist um 20 Uhr im Bocksaal. Katharina Stegelmann, seit 1999 Redakteurin beim „Spiegel“ und seit 2012 im Ressort Kultur, zeichnet auf packende Weise die wahre Geschichte des Wehrmachtssoldaten Heinz Drossel nach. In der NS-Diktatur wurde er zum stillen Helden und nach dem Krieg kämpfte er gegen Nazis in der Justiz. Mit der Ehrung als „Gerechter unter den Völkern“ im Jahr 2000 und der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2001 wurde Heinz Drossels Widerstand gegen das Unrecht im Nationalsozialismus gewürdigt.

Als dritte Veranstaltung wird von Montag, 27. Oktober bis Freitag, 28. November die Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ im 1. Stock des Gotischen Hauses in der Marktstraße 32 zu sehen sein. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung findet am Montag, 27. Oktober um 17 Uhr statt. Die Ausstellung zeigt anhand 26 Plakaten kompakt, übersichtlich und eindrucksvoll die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Anlass ist die Gleichzeitigkeit runder Jahrestage, die die Verflechtung der Nationalgeschichten im „Jahrhundert der Extreme“ verdeutlicht: 2014 jährt sich der Ausbruch des 1. Weltkriegs zum 100. Mal. 75 Jahre werden seit dem Beginn des 2. Weltkriegs vergangen sein, 25 Jahre seit den friedlichen Revolutionen und zehn Jahre seit der EU-Osterweiterung. Die Ausstellung wird präsentiert vom Münchner Institut für Zeitgeschichte, Deutschlandradio Kultur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Zu allen Veranstaltungen gilt, Eintritt frei, Spenden werden erbeten. Weitere Informationen unter www.leutkirch.de oder direkt Initiates file downloadhier zum Download.