Mittwoch, 16. November 2022, 19:00 Uhr
Dies ist eine Veranstaltung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Münsterland, in Kooperation mit: Geschichtsort Villa ten Hompel, Evangelisches Forum Münster e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Die rassistisch motivierte Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und der antisemitische Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle sind nur zwei erschreckende Beispiele von Gewaltakten aus dem rechtsextremen, neonazistischen Milieu. Die Terrorakte richteten sich einerseits konkret gegen Menschen und deren Umfeld, andererseits sind sie auch als Angriff auf die demokratische und liberale Gesellschafts- und Staatsverfasstheit der Bundesrepublik zu verstehen.
Alexander Hoffmann vertritt Betroffene solcher Gewaltakte als Nebenklagevertreter. Er wird über Beobachtungen und Einschätzungen seiner langjährigen engagierten Arbeit in zahlreichen Verfahren berichten: Warum gab und gibt es eklatante staatliche Defizite in der Präventions- wie Ermittlungsarbeit? Was sind die Langzeitfolgen für Überlebende und für Familienangehörige der Ermordeten? Aber nicht nur der Staat ist gefordert, rassistischen, antisemitischen und neonazistischen Grundeinstellungen und daraus resultierenden Straftaten entgegenzuarbeiten, sondern wir alle. Haben die Prozesse hier zu einer Sensibilisierung und zu einem gesellschaftlichen Umdenken geführt?
Alexander Hoffmann arbeitet als Rechtsanwalt und Strafverteidiger mit Büros in Kiel und Leipzig. Er verteidigt einerseits in Strafverfahren und vertritt andererseits bundesweit Betroffene nazistischer und rassistischer Übergriffe als Nebenklagevertreter. Dabei ist es sein Ziel, Motive und organisatorische Strukturen aufzudecken, aus denen solche Straftaten ausgeführt werden.